Dieser Kurzbericht gibt in einer komprimierten Form einen Ueberblick ueber den Zustand des Waldes in Europa, wie er in der transnationalen und den nationalen Erhebungen der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen fuer Europa (UN/ECE) und der Europaeischen Union (EU) ermittelt wurde. Dabei sind die Erhebungsdaten aus 35 europaeischen Laendern erfasst, die auf 26 000 Stichproben mit rund 558 000 Baeumen gewonnen wurden. Von den 222 Mio. Hektar Wald in Europa, so von den Teilnehmerstaaten angegeben, wurden bei den Erhebungen ca. 181 Mio. Hektar erfasst (3 Mio. ha weniger als 1992). Die Ergebnisse der Erhebung von 1993 machen deutlich, dass Waldschaeden weiterhin ein ernstes Problem in Europa darstellen, da ein betraechtlicher Teil der Waelder Nadel-/Blattverlust und/oder Verfaerbung aufweist. Nach den Ergebnissen der transnationalen Erhebung von 1993 weisen 22,6% der Gesamtstichprobe mit ca. 102 800 Baeumen einen Nadel-/Blattverlust von ueber 25% auf und sind damit als geschaedigt einzustufen. 1992 lag dieser Wert bei 23,5%; er lag demnach um 0,9 Prozentpunkte hoeher als in diesem Jahr. Der Anteil an Baeumen mit Verfaerbungen von ueber 10% belief sich 1993 auf 10,0% der Gesamtstichprobe. Dies bedeutet gegenueber dem Vorjahr (10,1%) eine nur geringfuegige Veraenderung (0,1 Prozentpunkt niedriger). Was die beiden Hauptbaumartengruppen anbetrifft, so waren im Berichtsjahr 20,4% aller Laubbaeume geschaedigt. Dies bedeutet, dass der Zustand der Laubbaeume nun geringfuegig mehr besser als derjenige der Nadelbaeume ist, von denen 23,9% geschaedigt waren. Bei den wichtigsten Baumarten war bei den Laubbaeumen Quercus spp. (nicht immergruen) mit 27,1% geschaedigter Baeume die am staerksten betroffene Baumart, gefolgt von sonstigen Laubbaumarten mit 22,7% geschaedigter Baeume. Bei den Nadelbaeumen wiesen Abies spp. und Picea spp. den hoechsten Prozentsatz an den als geschaedigt eingestuften Baeumen auf (36,7%, bzw. 26,5%). Bei der Unterstichprobe der gemeinsamen Baeume stieg der Anteil geschaedigter Baeume von 1988 bis 1993 deutlich bei allen zwoelf untersuchten Baumarten. Bei den Nadelbaeumen zeigte Picea sitchensis den groessten Anstieg, naemlich von 4,6% in 1988 auf 33,8% in 1993. Dies wurde wahrscheinlich durch Elatobium verursacht. Bei den Laubbaumarten fand ein dramatischer Schadenszuwachs bei Quercus suber statt mit 0,7% im Jahr 1988 auf 44,0% im Jahr 1991. Der Anteil geschaedigter Baeume nahm jedoch stark ab und zwar von 36,2% im Jahr 1992 auf 9,5% im Jahr 1993. Ein deutlicher Schadensanstieg fand bei Quercus robur mit 12,9% geschaedigter Baeume in 1988 auf 26,8% in 1993. Sowohl in den nationalen Erhebungen als auch in der transnationalen Erhebung wurden als moegliche Hauptursachen fuer den beobachteten Nadel-/Blattverlust und die Verfaerbung unguenstige Witterungsbedingungen, Insekten und Pilze, Luftverunreinigung und Waldbraende genannt...