Der vorliegende Bericht enthält Ergebnisse aus dem Messnetz LUQS (LUft-Qualitäts-Überwachungs-System) des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 1997. Eine Kurzfassung dieser Ergebnisse wurde bereits vorab veröffentlicht. Die im folgenden vorgestellten Ergebnisse stammen aus kontinuierlichen und diskontinuierlichen Untersuchungen der Luftqualität, die mit modernsten Messverfahren 1997 im Land Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurden. Beschrieben wird die Luftqualität in den städtischen Ballungsräumen an Rhein und Ruhr (einschließlich bestimmter Belastungsschwerpunkte) sowie an ausgewählten Messorten im ländlichen Raum und in den Waldgebieten von Nordrhein-Westfalen. Die Ergebnisse werden anhand einschlägiger Bewertungsmaßstäbe beurteilt. Die Immissionswerte der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) wurden an allen Messorten in Nordrhein-Westfalen im Jahr 1997 deutlich unterschritten. Die Belastung durch Schwefeldioxid betrug mit 13 ög/mß (Mikrogramm pro Kubikmeter) im Jahresmittel 9 Prozent des Immissionswertes der TA Luft (140 ög/mß). An einzelnen Mess-orten wurden 1997 bie Schwefeldioxid Jahresmittelwerte von bis zu 28 Prozent des Immissionswertes der TA Luft (140 ög/mß) erreicht. Bei Schwebstaub wurden 1997 lokale Jahresmittelwerte von bis zu 52 Prozent des Immissionswertes der TA Luft (150 ög/mß) festgestellt. Bei Kohlenmonoxid traten 1997 Jahresmittel bis zu 18 Prozent (an stark befahrenen Straßen) des Immissionswertes der TA Luft (10 Milligramm pro Kubikmeter) auf. Eine besonders bedeutsame Luftverunreinigung war im Jahr 1997 wiederum, wie bereits in den Vorjahren, Stickstoffdioxid. Entscheidende Ursache hierfür war der Einfluss des Kraftfahrzeugverkehrs. An städtischen Messorten, die intensivem Kraftfahrzeugverkehr ausgesetzt sind, erreichten die Jahresmittelwerte von Stickstoffdioxid bis zu 75 Prozent des Immissionswertes der TA Luft (80 ög/mß). Im Jahr 1997 wurde die Öffentlichkeit an 12 Tagen über das Auftreten (insgesamt 43 Stunden) von Ozon-Werten von mehr als 180 ög/mß zeitnah informiert. Der Ozon-Wert von 240 ög/mß wurde im Jahr 1997 genau einmal überschritten, führte jedoch nicht zur Ausrufung eines Verkehrsverbotes für den nächsten Tag, da eine Änderung der Wetterlage prognostiziert wurde. Ein Ozon-Wert von 360 ög/mß, der zur Warnung der Bevölkerung geführt hätte, wurde 1997 in Nordrhein-Westfalen nicht erreicht oder überschritten. Für Blei und Cadmium wurde im Rhein-Ruhr-Gebiet 1997 gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang der Konzentrationen beobachtet. Die regionalen Mittelwerte liegen jetzt bei 0,04 ög/mß für Blei und bei 1,4 ng/mß (Nanogramm pro Kubikmeter) für Cadmium. Besonders hohe Bleikonzentrationen wurden an den Messorten Stolberg-Prym und Stolberg-Schule im Einflussbereich einer Bleihütte gemessen (0,59 bzw. 0,36 ög/mß). Als erhöht ist ferner der Jahresmittelwert des Messortes Datteln-Bahnhof mit 0,17 ög/mß für Blei anzusehen (Umfeld einer Zinkhütte). Alle anderen Jahresmittelwerte von Blei liegen unterhalb von 0,1 ög/mß. Bemerkenswert ist ferner, dass 1997 erstmals die verkehrsnahen Stationen keine gegenüber dem regionalen Pegel erhöhten Bleiwerte mehr zeigten. Dies ist auf den fast ausschließlichen Einsatz bleifreier Kraftstoffe zurückzuführen. Der künftig EU-weit geltende Grenzwert für Blei liegt bei 0,5 ög/mß.