Standardsignatur
Titel
Lebensbedingungen und Holzwachstum in zentralamazonischen Überschwemmungswäldern
Verfasser
Erscheinungsjahr
1986
Seiten
112 S.
Illustrationen
72 Abb., 14 Tab., 1 Anh., zahlr. Lit. Ang.
Material
Bandaufführung
ISBN
3-88452-517-4
Datensatznummer
81663
Quelle
Abstract
Im Igapo- und im Varzea-Wald nahe Manaus (Brasilien) wurden an je einer 21000m2 grossen Fläche vegetationskundliche, ökologische und dendrologische Untersuchungen während der submersen und der emersen Phase 1981/82 durchgeführt. Ziel der Arbeit war es, die Art der Anpassung von Bäumen an die besonderen Umweltbedingungen der Überschwemmungswälder zu klären. Je nach Höhenlage wurden die Waldbestände im 40jährigen Mittel zwischen 40 und 60% eines Jahres überschwemmt, bei maximalen Wasserhöhen von fast 7m über dem Waldboden. Die Ergebnisse hydrologischer Untersuchungen an den Standorten waehrend der submersen Phase zeigen im Igapo elektrolytarmes Wasser mit niedrigen Sauerstoffgehalten (Schwarzwasser) gegenüber dem elektrolytreicheren, in grösseren Tiefen sauerstofffreien Wasser in der Varzea (Weisswasser). Die Böden beider Flächen sind in der emersen Phase ausreichend belüftet und genügend mit Wasser versorgt - mit Ausnahme der je nach Niederschlagsmenge rasch austrocknenden Oberböden und der sandigen Bodenschichten in der Varzea. Für tropische Verhältnisse hohe Phosphor- und mittlere Stickstoffgehalte im Boden korrelieren mit einer sehr hohen Produktivität des Varzea-Bestandes, gegenüber mittleren Werten im Igapo. Als Folge des Anpassungs- und Selektionsdrucks durch die Überschwemmungen sind relative Artenarmut der Überschwemmungswälder gegenüber Beständen ausserhalb des Überschwemmungsbereichs (terra firme) und nahezu dominantes Auftreten einiger Baumarten (Aldina latifolia im Igapo und Pseudobombax munguba in der Varzea) zu werten. Eine weitgehende floristische Trennung zwischen Igapo und Varzea spiegelt sich auch im Laubwurfverhalten wider: Viele Arten der Varzea werfen ihr Laub zu Ende der Hochwasserphase vollständig ab, der grössere Teil der Igapo-Bäume ist immergrün. Die Bäume der amazonischen Überschwemmungswälder bilden - im Gegensatz zu Bäumen der umgebenden terra firme - mehr oder weniger deutliche periodische Zuwachszonen aus. Dendroklimatologische und holzanatomische Untersuchungen sowie eine C14-Altersdatierung ergeben: a) Die Zuwachszonen entsprechen Jahresringen, und ihre Breite ist von der Dauer der emersen Phase abhängig, welche die Hauptwachstumsperiode darstellt. Der anatomische Aufbau der Zuwachszonen wird bestimmt durch die Möglichkeiten, die die Holzstruktur einer Art vorgibt und ist identisch mit den verwandten Arten aus anderen tropischen Gebieten. b) Die Grenzen der Zuwachszonen sind entweder durch marginale Parenchymbänder, durch periodisch wechselnde Häufigkeit von Faser- und Parenchymholz, sehr oft durch abnehmende Groesse und verdickte Wände der Holzfasern oder durch eine Kombination dieser Fälle gekennzeichnet. c) Die Ausbildungen an den Grenzen der Zuwachszonen zeigen eine allmähliche Verlangsamung der Kambiumaktivität mit folgender Ruhephase an und sind als im .....