Das Lösungs- und Neutralisationsverhalten von dolomitischen Kalken in sauren Waldböden

Göttingen

2001

296 S.

zahlr. Lit. Ang.

Bandaufführung

79747

In der vorliegenden Arbeit wurde das Auflösungs- und Neutralisationsverhalten dolomitischer Kalke in Abhängigkeit von der Herkunft der Kalke (Zechstein-, Alpiner Dolomit), vom Vermahlungsgrad (grob, fein), vom Bestandestyp (Fichten- und Buchenaltbestand) und vom Boden (Sand- und Lößboden mit unterschiedlichen Auflagehumusformen und -mächtigkeiten) untersucht. Zusätzlich wurde die Reaktion eines Jungfichtenbestandes auf die Zufuhr verschiedener magnesiumhaltiger Kalke und Salzdünger im Hinblick auf seine Ernährung beobachtet. Mit der Auswahl zweier Dolomitherkünfte ging es vor allem darum, den Einfluss von mineralogischer Zusammensetzung und vom Kristallisationsgrad der Kalke zu untersuchen. Die beiden Herkünfte boten einen unterschiedlichen Kristallaufbau, wobei der Alpine Dolomit einen dem "Idealdolomit" mit Rhomboedergestalt ähnlicheren Aufbau mit geringeren inneren Oberflächen aufwies als der mit dolomitischen Mörtelsubstanzen angereicherte feinkristallinere Zechstein-Dolomit. Unterschiede im Mineralaufbau von Dolomiten haben sowohl Konsequenzen bei der kinetischen Betrachtung des Lösungsprozesses, weil insbesondere daraus sowohl unterschiedliche kinetische Konstanten und wirksame Oberflächen (innere und äußere Oberflächen) resultierten (Busenberg and Plummer 1982, Herman and White 1985), als auch unter dem Gesichtspunkt der Verwitterung, weil beim kryoklastischen Zerfall Unterschiede zu erwarten sind (Hugenroth und Meyer 1974) und lösungschemische Disproportionierung auftreten kann (Hugenroth et al. 1979).