- Standardsignatur4639
- TitelÜber die Eignung verschiedener physikalisch-technischer Verfahren zur phytosanitären Behandlung und zur Lagerung von Forstsaatgut unter besonderer Berücksichtigung der Stiel- und Traubeneiche
- Verfasser
- KörperschaftBiologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft
- ErscheinungsortBerlin
- Verlag
- Erscheinungsjahr1999
- Seiten241 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer79498
- Quelle
- AbstractDie heimischen Eichenarten Quercus robur und Quercus petraea fruktifizieren in unregelmäßigem Abstand von mehreren Jahren. Um Engpässe auf dem Saatgutmarkt auszugleichen, wird von der Praxis eine mehrjährige Lagerung gefordert, um gute Mastjahre ausnutzen zu können und um eine gleichmäßige Versorgung mit Saatgut zu ermöglichen. Derzeit wird Eichensaatgut im Erntejahr in offenen Tonnen bei -3°C eingelagert. Die Aussaat erfolgt im nächsten Frühjahr, so daß mit dieser Überwinterung lediglich die Nachteile einer Herbstsaat ausgeschaltet werden. Eine längere Lagerung und damit aktive Steuerung des Eichensaatgutmarktes kann derzeit nicht erfolgen, weil Eicheln als rekalzitrante Samen nicht unter einem Feuchtegehalt von 40% und einer Temperatur von -3°C gelagert werden können. Während der Lagerung über einen Winter hinaus kommt es daher zu Schäden durch Mikropilze und zum stoffwechselbedingten Verlust der Keimfähigkeit. Eichensaatgut ist durch den Bodenkontakt nach der Samenreife mit einer Vielzahl von Mikropilzen besiedelt. Der primärpathogene Pilz Ciboria batschiana, der Erreger der schwarzen Eichelfäule, kann unter den gegebenen Lagerungsbedingungen zum vollständigen Ausfall ganzer Eichelpartien führen. In der Praxis wird eine zweistündige Warmwasserbehandlung bei 41°C (Thermotherapie) vor der Einlagerung als wirksame phytosanitäre Maßnahme gegen Ciboria batschiana durchgeführt. Im Eichellager können sich bei den derzeit genutzten Lagerungsparametern dennoch andere Mikropilze mit sekundär pathogener Wirkung ausbreiten. Dabei handelt es sich sowohl um bodenbürtige pathogene Pilze als auch um Ubiquisten, die unter entsprechenden Umweltbedingungen ein pathogenes Potential entwickeln können. In der Praxis wird versucht, diesen sekundären Pilzbefall durch die Applikation chemischer Beizmittel vor und teilweise mehrmals während der Eichellagerung zu bekämpfen. Für Forstsaatgut gibt es jedoch keine speziell zugelassenen chemischen Beizmittel. Unter den Gesichtspunkten der Umweltverträglichkeit, der anstehenden Indikationszulassung von Pflanzenschutzmitteln sowie der gesetzlich vorgeschriebenen Anwendung des integrierten Pflanzenschutzes werden alternative Verfahren zur phytosanitären Behandlung und zur Verbesserung der Lagerungsbedingungen für Eichensaatgut dringend benötigt. In der vorliegenden Arbeit wurden an forstlichem Saatgut mehrere alternative phytosanitäre Behandlungsmethoden untersucht sowie experimentelle Arbeiten zur mehrjährigen Lagerung von Eichensaatgut unternommen. Als erste phytosanitäre Methode wurde die Saatgutbehandlung mit niederenergetischen Elektronen an Eichen-, Buchen- und Sitkafichtensaatgut untersucht. Dieses nur auf die äußeren Saatgutschichten begrenzte Verfahren macht sich die biozide Wirkung ionisiernder Strahlung zunutze und soll Mikropilze in Perikarp und Testa abtöten. Es stellt damit eine potentielle Alternative zu chemischen Beizmitteln dar. Die zweite untersuchte phytosanitäre Maßnahme war die Mikrowellenbehandlung von Eicheln. Dieses Verfahren beruht auf thermischer Wirkung und ist eine Alternative zur derzeit üblichen, sehr zeit- und energieaufwendigen Thermotherapie mit Wasser. Weiterhin wurde das seit einigen Jahren bekannte Phänomen der künstlichen Frosthärtung von Eicheln untersucht, um das Saatgut bei Temperaturen unterhalb des derzeit genutzten Wertes von -3°C lagern zu können.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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10005370 | 4639 | Monographie | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
10005374 | 4639 | Monographie | Zentrale | Verfügbar |
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