Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Jugend, Familie und Gesundheit hat die Hessische Landesanstalt für Umwelt in der Zeit von August 1997 bis August 1998 an drei Messpunkten auf dem Gelände des Flughafens Frankfurt Main quasikontinuierliche Luftschadstoffmessungen durchgeführt. Im Verlaufe des Messprogrammes wurden die Luftschadstoffe - Schwefeldioxid, Schwebstaub, Kohlenmonoxid, Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, Ozon, Benzol, Toluol, Xylole und Ruß sowie begleitend die meteorologischen Parameter Windrichtung, Windgeschwindigkeit wie auch die relative Luftfeuchte gemessen. Die vorliegenden Ergebnisse belegen unterschiedliche Luftschadstoffbelastungen in unterschiedlichen Bereichen des Flughafens. Die maximalen Konzentrationen (bis auf Ozon, Toluol und die Xylole) wurden nördlich der Start- und Landebahn Nord im Vorfeldbereich gemessen, während die niedrigsten Belastungen durch die Stickstoffoxide oder auch Ruß und Benzol westlich der Startbahn 18 West auftraten. Die am Flughafen Frankfurt durchgeführten Messungen weisen eine ähnliche Immissionsbelastung aus wie die in städtischer Hintergrundbelastung gelegenen stationen der umliegenden Region. Die Stickstoffdioxidmessungen belegen allerdings insbesondere bei den 98%-Werten (Kenngrößen für die Kurzzeitbelastung) eine erhöhte Immissionsbelastung. Überschreitungen derzeit vorgeschriebener Immissions- bzw. Grenzwerte wurden bis auf einige Stickoxideinzelwerte, die den Kurzzeit-MIK-Wert übertrafen, am Flughafen nicht festgestellt. Die Ozonwerte lagen in mehreren Fällen über den in der 22. BImSchV vorgeschriebenen Schwellenwerten, dies allerdings in einem Maß, wie es auch hessenweit gefunden wird. Durch eine umfangreiche Dokumentation der von den Messgeräten alle fünf Sekunden erhaltenen Momentanwerte konnten nach Abschluss der Messungen einzelne Immissionsereignisse ohne Informationsverlust nachvollzogen werden. Die Darstellung dieser Ereignisse für mehrere Luftschadstoffkomponenten wie Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, Ruß und Ozon erlaubt im Zusammenhang mit parallel ermittelten meteorologischen Daten eine detaillierte Interpretation von Immissionsereignissen, die konkreten Flugzeugbewegungen (Startvorgängen) zugeordnet werden können. Mit den vorliegenden Daten steht ein umfangreicher "Naturdatensatz" bereit, der es u.a. auch erlaubt, Ausbreitungsmodelle zu überprüfen bzw. zu kalibrieren.
111.15 (Atmosphärische Bildungen und Störungen. Veränderungen. [gleichlaufend wie UDK 551.5 zu unterteilen]) 425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden)) [430] (Deutschland, 1990-)