- Standardsignatur629
- TitelDer Farbkern der Buche (Fagus sylvatica L.) in der Schweiz nördlich der Alpen : Untersuchungen über die Verbreitung, die Erkennung am stehenden Baum und die ökonomischen Auswirkungen : Dissertation
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr2002
- Seiten137 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer79181
- Quelle
- AbstractWährend der Jahre 1994 bis 1996 wurden 49 durch den Forstdienst angezeichnete Buchenholzschläge in den Regionen Jura, Mittelland und Voralpen ausgewählt, um die Verbreitung des fakultativen Farbkerns auf unterschiedlichen Standorten untersuchen und die Wertminderung des Buchenholzes durch den Farbkern ermitteln zu können. Es wurden zahlreiche morphologisch-ertragskundliche, waldbauliche und standortskundliche Faktoren erhoben, um ihren Einfluss auf die Farbkernbildung zu eruieren. Die Farbkernbildung ist durch die abnehmende Vitalität der Parenchymzellen gekennzeichnet. Die Vitalitätsabnahme, beziehungsweise die Alterung des Speichergewebes, kann durch ungünstige Standortsbedingungen beschleunigt werden. Die Untersuchungsergebnisse weisen auf einen wesentlichen Einfluss der Nährstoffversorgung auf die Kernbildung hin. Auf reinen Kalkböden, die einen Überschuss an Calciumionen und demgegenüber einen Mangel an Kalium und Phosphat aufweisen, findet man eine grosse Kernhäufigkeit. Ein Überschuss an Calcium führt zu einer starken Transpiration und zu einer Hemmung der Photosyntheseleistung. Der durch den Calciumüberschuss bedingte Kaliummangel beeinträchtigt die Funktion der Spaltöffnungen und somit die Wasserdampfabgabe; der Phosphatmangel beeinflusst den Energiehaushalt negativ. Buchen auf Böden mit einem Calciumüberschuss altern schneller als solche auf besser nährstoff- und wasserversorgten Böden. Auch die Bedeutung der Humusform und der Neigung für die Kernbildung weisen direkt oder indirekt in dieselbe Richtung. Auf Böden mit schlechter Streuabbau (Moder, Rohhumus) ist auch die Nährstoffversorgung entsprechend ungenügend, die Kernhäufigkeit ist dort grösser als auf Böden mit guter Streuabbau. An Nordhängen, die mit zunehmender Steilheit eine geringer werdende Strahlungssumme erhalten, folglich die Photosyntheseleistung abnimmt und durch die kühlere Bodentemperatur das Wurzelwachstum und die Aufnahme der Nährstoffe reduziert wird, findet man die grössere Kernhäufigkeit als an Südhängen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Buche einen Farbkern aufweist, nimmt mit zunehmendem Alter, höherer Schicht, grösseren Chinesenbärten und Schäden zu, mit zunehmendem h/d-Verhältnis nimmt sie dagegen ab. Auch die Kernarchitektur hat einen entscheidenden Einfluss auf die Farbkernhäufigkeit, Buchen vom Zwieseltyp weisen rund 1.4-mal mehr Farbkerne auf als solche vom Besentyp oder wipfelschäftige Buchen. Waldbaulich sehr interessant ist das Resultat, dass sowohl in laubholzreichen (> 20% Laubbbäumen neben der Buche) als auch in naldeholzreichen Beständen (> 20% Nadelbäume) deutlich weniger Buchen Farbkerne aufweisen als in reinen (> 80%) Buchenbeständen. Farbkerne führen entsprechend der Form und dem Ausmass zu kleineren oder grösseren Ertragsverlusten. Mit dem an der Professur Waldbau entwickelten Werttarifmodell wurden Schätzungen der möglichen erntekostenfreien Ertragseinbussen durchgeführt. Mit Hilfe des Brusthöhendurchmessers, der Qualität und der Lage der Farbkerne liess sich eine Schätzung der theoretischen Wertverluste vornehmen. Die Kosten für sämtliche Holzerntearbieten wurden differenziert nach verschiedenen Ernteverfahren miteinbezogen. Die berechneten Verluste lagen für das Stammverfahren wie für das Sortimentsverfahren in gleicher Größenordnung. Der durchschnittliche theoretische Wertverlust liegt bei 57 Franken pro Baum respektive bei 18 Franken pro mß. Zwischen den einzelnen Regionen lassen sich deutliche Unterschiede ausmachen, in den Voralpen ist der Wertverlust pro mß mit 23 Franken am höchsten, im Mittelland mit 10 Franken pro mß am geringsten, in der Region Jura liegt er bei 17 Franken pro mß.
- Schlagwörter
- Klassifikation852.16 (Faserstauchungen, abnormes Kernholz (z.B. Rotkern der Buche, Braunkern der Esche, Mondringigkeit der Eiche). Zug- und Druckholz)
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)
181.62 (Kronenform und Kronenverhältnisse)
651.2 (Bodenrente, Waldrente, Waldrentabilität)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[494] (Schweiz)
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1415015 | 629 | Zeitschrift | Zeitschriftenmagazin | Verfügbar |
1416929 | 629 | Zeitschrift | Institut für Waldwachstum, Waldbau & Genetik | Ausgeliehen |
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