Trotz einer bereits bestehenden grosstechnischen fuer die in Oesterreich geplanten Anlagengroessen zur RME-Herstellung keine unmittelbaren Erfahrungen aus einer vollen Betriebsphase, d.h. der Prozess der technologischen Optimierung steht erst am Anfang. Damit besitzen die in Oesterreich bereits erstellten Anlagen noch einen Pilotcharakter. Saemtliche Positionen der Konversionskostenberechnung stammen aus der Planungsphase unmittelbar vor der Errichtung der Anlagen. Ob die einzelnen Positionen realistisch eingeschaetzt wurden, kann erst in der vollen Betriebsphase der Anlagen festgestellt werden. Die wichtigsten Positionen der Konversionskosten fuer die Anlagen I und II sind aus der nachfolgenden Tabelle zu ersehen. Die betriebswirtschaftlich schlechteren Ergebnisse in der Anlage II entstehen durch die geringere Fixkostendegression und Treibstoffausbeute. Die Entwicklungsanstrengungen beim Anlagentyp II sollten sich auf die Erhoehung der Ausbeute konzentrieren, da der Preis fuer das Hauptprodukt ueberproportional staerker ansteigt als jener fuer das Nebenprodukt. Um ein kommerziell verwertbares Produkt zu erhalten, ist fuer die Behandlung der Gyzerinphase in Anlage II noch eine weitere Raffination notwendig. Der gegenwaertig ins Auge gefasste und noch im Forschungsstadium befindliche Verwertungsweg ueber den Futtertrog koennte sich allerdings als Sackgasse herausstellen. Bei der Glyzerinphase aus der Anlage II handelt es sich um ein mit vielen Chemikalien kontaminiertes Produkt (z.B. Seifenrueckstaende, Methanolreste), und daher ist sicherlich mit einer geringen Akzeptanz bei den Abnehmern zu rechnen. Ausserdem bestehen schon fuer die Substitution von Futterstoffen sehr viele Alternativen im Rahmen der Nutztierfuetterung. Eine RME-Erzeugung auf breiterer Basis mit dem Anlagentyp II erfordert daher ein wirkungsvolles Entsorgungskonzept fuer die Glyzerinphase. Realistischer waere es, die Verwertung in Form einer Verwertungsgesellschaft zu organisieren, die aus dem verunreinigten Glyzerin durch Lohnraffination ein verkaufsfaehiges Reinglyzerin bereitstellt. Die Kosten fuer die gesamte Logistik des Treibstoffes aus der Anlage I sind in der Tabelle 1 hoechstwahrscheinlich stark unterschaetzt, da lediglich ein pauschaler Betrag von S 150.-/t RME eingesetzt wurde. Kosten fuer Tankstellennetz und Qualitaetskontrolle sind darin noch nicht beruecksichtigt. 2) Im Bereich der Verarbeitung von Biomasse zu Energietraegern ueben die Rohstoffkosten einen wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaftslichkeit aus. Sie betragen auch in der RME- Erzeugung mindestens 70% der Produktionskosten. Die Kalkulation der Rohstoffkosten umfasst die variablen Spezialkosten fuer Winterraps plus Nutzungskosten der verdraengten Flaechen. Als Grundlage fuer die Berechnung der Nutzungskosten dienten die Standarddeckungsbeitraege fuer Winterweizen, Wintergerste, Sommergerste und Hafer. Um den Einfluss des Mahlweizens auf die Nutzungs- und Rohstoffkosten hervorzuheben, wurden auch Rohstoffkosten ohne Mahlweizen berechnet. In guenstigen Weizenanbaugebieten, wie in einigen Bezirken der Region Alpenvorland, weichen die Rohstoffkosten um S 80,-/dt Raps (= ca. 2.000,--/ha) voneinander ab. Im Durchschnitt aller gebildeten Regionen betrugen 1988 die Rohstoffkosten S 687-641/dt Raps bei einem Ertragsniveau von 27,6 dt/ha. 3) Die Erzeugungskosten enthalten keine Foerderungen bzw. Stuetzungen, weder fuer den Rohstoff noch fuer die Verarbeitung. Durch die Beruecksichtigung des geringeren Heizwertes von RME (ca. 8%) koennen die Erzeugungskosten in S/l ("Kostenpreise") mit dem Literpreis fuer Normaldiesel vor Steuern verglichen werden. Im Durchschnitt der abgegrenzten Erzeugungsgebiete (Regionen) betragen die Erzeugungskosten (=Rohstoff + Konversion + Lager und Transport - Nebenerloese) wie folgt: (Tabelle). Die vorgenommene bezirks- und regionsweise Berechnung der Erzeugungskosten geht ...