Die vorliegende Untersuchung stellt die aktuelle Situation der Anteils- und Nutzungsrechte in Oesterreich im Ueberblick dar. Diese Rechte sind einerseits ein wesentlicher Bestandteil des Agrarwesens im Berggebiet, anderseits aber mit einer Vielzahl oekonomisch-rechtlicher und landeskultureller Probleme behaftet, die geloest werden sollten. Die Auswertung der Erhebungen und Unterlagen zur Frage der Anteilsrechte brachte detaillierte Ergebnisse, die in Text- und Kartenform vorliegen. Unter Ausschuss von kleinsten Anteilsrechten (bei etwa 1.000 Gemeinschaften mit zusammen weniger als 9.000 ha Flaeche) bestehen in Oesterreich 4.500 Gemeinschaften der Bodennutzung mit mehr als 1 Milliion ha Grundbesitz. Zwischen 120.000 und 130.000 Teilhaben sind auf diesen Flaechen nutzungsberechtigt. Noch 1970 waren rund 90.000 dieser Teilhaber Landwirte (etwa 73 %); heute ist dagegen anzunehmen, dass bereits mehr als die Haelfte der Anteilsberechtigten entweder nichtlandwirtschaftliche Teilhaber oder hoechstens Nebenerwerbslandwirte sind, deren Interesse an der Ausuebung ihrer Rechte im Schwinden begriffen ist. Dabei ist die Aufrechterhaltung der Bewirtschaftung von Gemeinschaftsflaechen bei kleineren Gemeinschaften mit weniger Teilhabern eher gegeben als bei grossen Agrargemeinschaften; es kommt vor, dass z.B. von 300 und mehr Auftriebsberechtigten in Almgemeinschaften nur mehr 20 Landwirte tatsaechlich eine Sommerweide betrieben. Vor allem im Zusammenhang mit der Veraenderung der sozialoekonomischen Stellung der Gemeinschaftsmitlgieder sind Bestand und Fortentwicklung der Gemeinschaften in Gefahr. Fuer die Erfassung des aktuellen Umfanges von Nutzungsrechten, die auf fremdem Grund und Boden ausgeuebt werden, wurden Unterlagen der Oesterreichischen Bundesforste im Hinblick auf den aktuellen Umfang der Ausnutzung von Weide-, Holzbezugs- und Streunutzungsrechten durchgearbeitet. Diese Analyse erbracahte folgende Ergebnisse: Wiederechte: 9.744 Urkundliche Heimweiderechte und 5.885 Urkundliche Alpweiderechte bestanden 1986 bei den Oesterreichischen Bundesforsten in einem Gesamtumfang von 173.463 Rindergraesern. Der Grad ihrer Ausnutzung ist in den Forstverwaltungen sehr unterschiedlich; in Salzburg werden sowohl Heimweide- als auch Almweiderechte etwa zu 40-50 % genutzt, wogegen in Tirol v.a. die Almweiderechte fast in allen Bezirken zu zwei Drittel und mehr ausgenutzt werden. Der Wert der Rindenernaehrung auf diesen Weideflaechen betraegt 13 bis 14 Mill. S. Holzbezugsrechte: 19.026 Holzbezugsberechtigte besassen 1986 das Recht, 278.158 rm Brennholz und 62.737 fm Nutzholz aus Staatswaeldern zu beziehen. Die tatsaechliche Ausuebung belief sich bei Brennholz auf 52 % und bei Nutzholz auf 90 %. Dies weist auf die nach wie vor grosse Bedeutung des Holzbezuges fuer die eingeforsteten Betriebe hin, dessen Gesamtwert rund 90 Mill. S ausmacht. Die Leistung .....