Die Methodik des Raumstruktur-Inventars ist ein Verfahren zur Ermittlung von Gelaendeverhaeltnissen, das in dieser Form bisher erstmals in Oesterreich angewendet wurde. Spezifisch fuer die Methode ist die Ziehung einer theoretisch 1%igen Flaechenstichprobe aus geeigneten kartographischen Unterlagen. Es wurde die Oesterreichische Militaerkarte 1:50.000 verwendet und die Stichprobe mit Hilfe des auf 1 km2 verdichteten regelmaessigen Suchgitters an den Rasterschnittpunkten gezogen. Folgende Daten wurden erhoben: a) Seehoehe in m, b) Hangneigung in 10 Stufen, c) Exposition in 8 Halbquadranten. Die Daten wurden fuer intensive (FNK 1) und extensive (FNK 2) landwirtschftliche Nutzflaechen sowie fuer Siedlungsbereiche (FNK 3) erhoben. Zur Kontrolle wurden ueber 100 Punkte in verschiedenen Gemeinden aufgesucht und im Gelaende vermessen. Diese Kontrolle ergab, dass die Genauigkeit der aus den Karten ermittelten Werte sehr gross ist. Das Ergebnis der Flaechennutzungserhebung durch das RSI stimmt in 99 von 102 ueberprueften Faellen mit der Wirklichkeit ueberein. Die Hangneigungsdaten schwanken um plus minus 3 Prozentpunkte um die errechneten Werte. Folgende Ergebnisse wurden in 3 Haupttabellen ausgedruckt und liegen fuer Gerichtsbezirke (teilweise), Politische Bezirke, Kleinproduktiosgebiete, Hauptproduktionsgebiete, Bundeslaender und als Oesterreichsumme vor: - Anteile der Flaechennutzungskategorien 1,2,3 an der Gesamtflaeche - Mittlere Hoehenangaben - Verteilung der Flaechennutzungskategorien nach 9 Hoehenstufen - Differenzierung der Flaechennutzungskategorien nach 10 Hangneigungsstufen - Mittlere Hangneigungswerte - Differenzierung der Flaechennutzungskategorien nach Expositionsrichtungen - Ergebnisse aus der Kombination mehrerer Gelaendeeigenschaften. Die Ergebnisse werden an zahlreichen Beispielen interpretiert und kartographisch belegt. Zwecks Vereinfachung der Kartographie wurden die Grenzen der Gerichtsbezirke und der Politischen Bezirke vercodet, um die Berechnungsergenisse automatisch ausdrucken zu koennen. Als Software dient das Programm "SYMAP". Die Genauigkeit der einzelnen Berechnungsergebnisse in Abhaengigkeit vom zugrunde liegenden Stichprobenumfang kann mit Hilfe von Fehlerschwankungstabellen (Anhang) ueberprueft werden. Generell ergibt sich eine sehr grosse Genauigkeit fuer alle Daten bis zur Regionsebene der Politischen Bezirke; bei Ergebnissen fuer kleine Gerichtsbezirke haben bei der Kombination mehrerer Gelaendeeigenschaften die Zahlen mitunter eingeschraenkte Gueltigkeit. Eine Anwendung der Ergebnisse ist, soweit sich dies derzeit absehen laesst, in vier Bereichen moeglich und wuenschenswert: a) Als hochaggregierte oekologische Parameter fuer praktische und wissenschaftliche Fragestellungen aller Art. b) Im Rahmen von Strukturdarstellungen und raeumlichen Modellbearbeitungen - wie etwa bei den derzeit laufenden Berechnungen des regionalen Entwciklungsstandes. Vom Standpunkt der Beurteilung sowohl landwirtschaftlicher Produktionsverhaeltnisse als auch der Siedlungs-, Verkehrs- und Infrastrukturentwicklung bzw. -planung ist die Beruecksichtigung der raeumlichen Gegebenheiten unerlaesslich. c) Die Ergebnisse koennen auch als Grundlage fuer die Beurteilung von Eignungsverhaeltnissen fuer die landwirtschaftliche Produktion, aber auch fuer Siedlungs-, Fremdenverkehrs- und andere Raumnutzungszwecke, aufgefasst werden. Sowohl qualitative Angaben (Hangneigungs-, Hoehen-, Expositionsdaten) als auch deren Quantifizierung (Flaechen oder Gebietsanteile) koennen hiezu herangezogen werden. d) Das landwirtschaftliche Foerderungsinstrumentarium des Bundes sowie mehrerer Bundeslaender bedient sich der Angaben ueber die Gelaendeverhaeltnisse, insbesondere ueber die Hoehenlage von betrieben und der zugehoerigen landwirtschaftlichen Nutzflaechen, sowie auch ueber deren Hangneigungsverhaeltnisse. Mit den bisher vorliegenden Ergebnissen des RSI ist eine echte Zonierung von Bergbauerngebieten (und beliebigen anderen Regionen)...