Das Marchfeld unterliegt heute einer überwiegend intensiven landwirtschaftlichen Nutzung, die maßgeblich über eine konventionelle bzw. integrierte Produktionsweise erfolgt. Die unter ökonomischen Gesichtspunkten aus der Sicht der Landwirte erforderliche intensive Produktion wirkt sich belastend auf das Grundwasser (Stoffeintrag), die Bodenkrume (Erosion) und die Arten- und Lebenraumvielfalt aus. Der biologische Landbau - synonym auch als "ökologischer" oder "organischer" Landbau bezeichnet und durch die EU-VO 2092/91 und den Österreichischen Lebensmittelcodex definiert - gilt unter den derzeit in Mitteleuropa praktizierten landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsweisen als jene, die den höchsten Ökologisierungsgrad aufweist (vgl. SRU, 1985, Häni et al., 1990, Deutscher Bundestag, 1992 und 1994, Heissenhuber & Ring, 1992). Dies deshalb, da er sich an folgenden Prinzipien orientiert (vgl. Eichenberger & Vogt-Mann, 1981, Lindenthal et al., 1996, ergänzt): - Streben nach weitgehend geschlossenen Stoffkreisläufen im landwirtschaftlichen Betrieb, - Stärkung und Nutzung natürlicher Selbstregulationsmechanismen, - Schonender Umgang mit nicht erneuerbaren Rohstoffen und Energieressourcen, - Erhaltung und Verbesserung der Vielfalt der Arten und des Landschaftsbildes, - Artgemäße Tierhaltung, -fütterung und -zucht, - Verstärkte Einbindung des landwirtschaftlichen Betriebes in lokale und regionale Stoff- und Wirtschaftskreisläufe. Die Anwendung und Umsetzung dieser Prinzipien und Merkmale lässt eine Reihe ökologischer Leistungen erwarten, die insbesondere auch zur Entlastung von den genannten, durch die Landwirtschaft verursachten Problemen im Marchfeld beitragen können. Im Rahmen dieser Studie wurde untersucht, - wie die Umweltbeeinflussung durch die Landwirtschaft im Marchfeld quantifiziert bzw. bewerten werden kann, - welches Umweltentlastungspotenzial der biologische Landbau im konkreten Fall des Marchfeldes bietet, - welche wirtschaftlichen Auswirkungen eine Etablierung der biologischen Landwirtschaft im Marchfeld auf Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe mit sich bringen würde, - welche sozialen Faktoren aus Sicht lokaler Akteure für bzw. gegen eine Ausweitung biologischer Landwirtschaft sprechen.