Entlang eines Höhentransekts am Nordabhang des Sengsengebirges in den Oberösterreichischen Kalkvoralpen wurde der Wasser- und Nährstoffhaushalt von drei Waldökosystemen untersucht. Es wurden ein Buchenhallenbestand (Buche SR) auf Braunlehmrendzina in 690 m SH, ein Fichtenbestand (Fichte VR) auf pseudovergleytem Braunlehm in 940 m SH und eine Wuchsreihe eines Fichtenwaldökosystems (Schlag EE, 10jährige Kultur EE und Altbestand Fichte EE) auf einer Alpenmoderrendzina in 1300 m SH über zwei bzw. drei Vegetationsperioden hinweg verglichen. Bei hohen Niederschlagsmengen (900 bis 1150 mm über vier bis fünf Monate) war die mit dem hydrologischen Modell BROOK90 modellierteö Evapotranspiration niedrig (Buche SR: 25 bis 35 %, Fichte VR: 35 bis 45 %, Fichte EE: 27 bis 36 % des Freilandniederschlags). Die Validierung der Modellergebnisse erfolgte über Messungen des Xylemwasserabflusses und der bodenwassergehalte. Die Jahresdeposition von Schwefel war ca. 10 kg.ha®Ü, von Stickstoff ca. 20 kg.ha®Ü. Die trockene Deposition von Schwefel- und Stickstoffverbindungen war niedrig, jene von basischen Stäuben hingegen hoch. Die Stickstoffaufnahme im Kronenraum lag für die Bestände Fichte EE und Buche SR zwischen 1.5 und 3 kg.ha®Ü je Vergetationsperiode. Die Änderung der Wasserqualität bei Passage des Systems Pflanze - Boden war zwischen den drei Altbeständen sehr unterschiedlich. Dominierende und auf der Fläche Buche SR am raschesten ablaufende Prozesse waren Kalklösungsverwitterung und Nitrifikation. Die Schwefelbilanz für die Bestände Buche SR und Fichte EE war ausgeglichen, während die Schwefelausträge für die Fläche Fichte VR die Einträge überstiegen. Das stickstoffarme System Fichte EE stellte eine effiziente, das System Fichte VR eine moderate Stickstoffsenke dar. Das auf einem Akkumulationsstandort gelegene System Buche SR zeigte Anzeichen von Stickstoffsättigung. Bei hohen Aubflußraten ist jedoch derzeit keine Beeinträchtigung der Sickerwasserqualität durch Nitrat gegeben. Nachteilige Effekte einer Stickstoffeutrophierung sind jedoch für den Bestand Fichte EE, mit sehr geringen Vorräten an Phosphor und Kalium, nicht auszuschließen. Der Vergleich der Wuchsreihe am Standort EE erbrachte ausgeprägte Nährstoffverluste durch Holzernte und nachfolgende Nährstoffauswaschung. Durch Entnahme von Stammholz in Rinde wurden 22 % des Kaliumvorrats, 10 % des Phosphorvorrats und 5 % des Stickstoffvorrats entzogen. Nachfolgend wurde ca. 30 kg.ha®Ü Kalium in der ersten, 20 kg.ha®Ü in der zweiten und 10 kg.ha®Ü in der dritten Vegetationsperiode ausgewaschen; in Summe 17 % des Kaliumvorrats vor der Ernte. Die Akkumulation von Kalium im Altbestand und der Kultur betrug jeweils ca. 1 kg.ha®Ü in der Vegetationsperiode. Die Entwicklung einer dichten Schlagflora, relativ hoch. Mit 7 bis 10 kg.ha®Ü je Vegetationsperiode waren die DON-Austräge in der 10jährigen Kultur und am Schlag deutlich höher als im Altbestand (3 bis 6 kg.ha®Ü). Während die Stickstoffverluste durch die gegenwärtigen Einträge rasch kompensiert werden, dürfte die Aggradationsphase für den Kaliumvorrat auf dieser Fläche deutlich länger als übliche forstliche Umtriebszeiten dauern.
114.12 (Feuchtigkeit. Bodenwasser. Durchlässigkeit. Absorption. Hygroskopizität. [Hydrologische Gesichtspunkte siehe116.2]) 181.31 (Beziehungen zum Wasser einschl. Dürreresistenz. Siehe auch 422.2) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 331 (Grade der Holzausnutzung und Abfallverwertung im allgemeinen) [234.3] (Alpen) [436.4] (Oberösterreich)