Trakt contra Einzelprobeflaeche : 8. Jahrestagung der Sektion Forstliche Biometrie und Informatik des Deutschen Verbandes Forstlicher Forschungsanstalten

Laibach

1996

S. 120-132

4 Lit. Ang.

Bandaufführung

77795

Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde eine Neukonzeption des Stichprobenplan der Bundeswaldinventur erarbeitet. Zur Ermittlung der dendrometrischen Kennwerte sieht das neue Erhebungsverfahren eine Stratifizierung nach Altersklassen und Wuchsraeumen vor. Hierbei tragen die Wuchsraeumen den grossraeumigen Standortsunterschieden im Inventurgebiet Rechnung. Da mit einem Bestandeswechsel auch haeufig eine Aenderung der Altersklasse verbunden ist, muessen sich die Aufnahmearbeiten meist auf einen Bestand konzentrieren. Aus dem Grund wird die Frage untersucht, wieviele Probeflaechen je Bestand aufgenommen werden sollen. Die Datengrundlage fuer die Analyse liefern die Linienabschnitte der durchgefuehrten Bundeswaldinventur, in denen mindestens zwei Probeflaechen erhoben worden sind. Diese Linienabschnitte, die jeweils einen Bestand beschreiben, werden als einstufige Klumpenstichprobe aufgefasst. Die Klumpengroesse ist mit M = 2 Probeflaechen je Stichprobeneinheit konstant. Die Stichprobe, bei der der Vorrat je Hektar das Auswertungsmerkmal bildet, wird nach Altersklassen und Wuchsraeumen stratifiziert. Der intracluster-Korrelationskoeffizient, der fuer die Straten sowie fuer die Gesamtstichprobe geschaetzt wird, ermoeglicht einen Vergleich zwischen der vorliegenden Klumpenstichprobe und einer Stichprobe mit der gleichen Anzahl von Einzelprobeflaechen. Da der geschaetzte intracluster- Korrelationskoeffizienten positiv ist, muss fuer die Bevorzugung einer der Stichprobeneinheiten das Verhaeltnis von der Dauer der Datenaufnahme auf einer Probeflaeche zu dem Zeitbedarf, der fuer die Bewegung zwischen den Stichprobenpunkten benoetigt wird, betrachtet werden. Aufgrund des geschaetzten intracluster-Korrelationskoeffizienten und der Zeitstudien bei der Landeswaldinventur des Saarlandes faellt hier die Entscheidung fuer eine einzelne Probeflaeche als Stichprobeneinheit.