Um geeignete Douglasienherkünfte für einen Anbau im Sommerwarmen Osten Österreichs herauszufinden wurden 30 Douglasien-Herkunftsversuche aus Niederösterreich und dem Burgenland mit insgesamt 177 Herkünften aus Amerika, 14 Herkünften aus Europa und 5 Einzelbaumbeerntungen ausgewertet. Zur Beurteilung der Wuchsleistung auf den einzelnen Versuchsflächen wurden Leistungsunterschiede zwischen den Herkünften und ihrem jeweiligen Versuchsflächenmittel unter Anwendung multivariater statistischer Methoden ermittelt. Eine Signifikanzprüfung erfolgte nach der Methode der kleinsten gesicherten Differenz von Mittelwerten. Die Ergebnisse für jede Versuchsfläche sind tabellarisch in Form einer Rangliste dargestellt. Um die Wuchsleistung der einzelnen Herkünfte auf allen Versuchsflächen miteinander vergleichen zu können, wurden vier Herkünfte, die auf den meisten Flächen vorhanden waren, als Standardherkünfte ausgewählt. Bei Nichtvorhandensein einzelner Standardherkünfte oder bei gänzlichem Fehlen von solchen mußten durch Herstellung von Proportionen zu anderen Herkünften fiktive Standardwerte errechnet werden. Aus diesen vier Standardherkünften wurde für jede Fläche ein Standardmittelwert errechnet und die einzelnen Herkünfte zu diesem in Beziehung gesetzt. Dadurch konnten die Herkünfte aller Versuchsflächen miteinander verglichen werden. Eine Zusammenfassung der relativen Stellung aller geprüften Herkünfte zu dem ermittelten Standard ist in Tabellenform widergegeben. Aus dieser Tabelle gehen folgende Schlussfolgerungen hervor. Die in den Versuchen enthaltenen Küstenherkünfte sind in den überwiegenden Fällen den Inlandherkünften in der Wuchsleistung überlegen. Herkünfte aus British-Columbia/Kanada können somit für einen Anbau nicht empfohlen werden. Innerhalb des Verbreitungsgebietes der Küstendouglasie kommen für einen Anbau im sommerwarmen Osten Österreichs mit wenigen Ausnahmen nur Herkünfte aus dem Bereich westlich des Cascaden-Hauptkammes der US-Bundesstaaten Washington und Oregon in Frage. Dabei erwies sich eine eingere Zone, die von den Nordkaskaden, mit einer Unterbrechung im Bereiches des Columbia Rivers, bis in die nördlichen Westcascaden Oregons reicht, mit einer Häufung sehr guter bis guter Herkünfte als besonders geeignet. Aber auch innerhalb dieser Zone bestehen in der Wuchsleistung zum Teil erhebliche Herkunftsunterschiede. Von Nord nach Süd zeigt sich eine geringe Abnahme der Wüchsigkeit, eine generelle Differenzierung in West-Ostrichtung nach der Seehöhe konnte nicht festgestellt werden. Einzig im Bereich des Columbia-Rivers findet sich ein relativ kleines Gebiet östlich des Cascaden-Hauptkammes mit sehr wüchsigen Herkünften. Ein weiteres Gebiet mit hervorragenden Herkünften, die jenen der Nordcascaden zumindest gleichwertig sind kristallisierte sich an der Ostseite des Küstengebirges im Bereich des Überganges von Washington zu Oregon heraus. Außerhalb dieser besonders geeigneten Herkunftsgebiete fanden sich noch zahlreiche weitere Herkünfte, die mit sehr gut und gut bewertet wurden und sich für einen Anbau als geeignet erwiesen haben. Eine Liste jener Herkünfte, die sowohl für eine allgemeine Verwendung generell empfohlen werden können, als auch Herkünfte für spezielle Standortsverhältnisse ist angeführt. Hervorragende Wuchsleistung zeigen Nachkommen älterer österreichischer Bestände und Einzelbaumbeerntungen, die jenen der Spitzenherkünfte aus Amerika zumindest ebenbürtig, wenn nicht überlegen sind. Ein verstärkter Zugriff auf dieses Vermehrungsgut wird empfohlen und die Anlage von Samenplantagen mit Auslesen aus diesen sogenannten Landrasen angeregt.