- Standardsignatur13363
- TitelDer Thueringer Weg einer Zusammenarbeit zwischen Forst- und Naturschutzverwaltung : Beziehungen der Staatsforstverwaltung zur Naturschutzverwaltung
- Verfasser
- ErscheinungsortWarsaw
- Verlag
- Erscheinungsjahr1993
- SeitenEF 3, S. 30-41
- Illustrationen5 Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer76915
- Quelle
- AbstractAn dieser bei weitem nicht vollstaendigen Darstellung der Verflechtungen zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft laesst sich folgendes Resumee ziehen: 1. Die Interessenlage zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft ist unterschiedlich gepraegt und unterschieldlich motiviert. 2. Trotz dieser unterschielichen Interessenlage gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen Forst und Naturschutz. 3. Die meisten Zerwuerfnisse zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft sind dadurch begruendet, dass keine der beiden Seiten die Ziele, Zwaenge udn fachbedingten Eigenheiten der anderen Seite kennt. 4. Der breitgefaecherte Sachverstand der Naturschutzseite mit seinen enormen Detailkenntnissen sollte von der Forstverwaltung partnerschafltich angenommen werden, weil er nicht nur bei der Erhaltung der vielgestaltigen Waldbiozoenose erforderlich ist, sondern auch wichtige Hinweise bei einer Waldbewirtschaftung geben kann, die Kosteniensparungen durch Einbeziehung der Kraefte der Natur zum Ziel hat. Der Naturschutz sollte die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Forst suchen, weil a) Wald das einzige Oekosystem ist, welches im wesentlichen ohne aeusseren Energieeinsatz betrieben wird und damit viele naturnahe Elemente aufweist, b) eine naturnahe Waldbewirtschaftung auch aus betriebwirtschaftlichen Gruenden im Interesse des Waldbesitzers sein muss, c) der Forst wegen derNatur der Sache gewohnt ist, ueber lange Zeitraeume zu planen und dies auch im Interesse der Oekologie liegen muss, d) der Forst als einzige Wirtschaftsform in Deutschland schon seit 250 Jahren nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit betrieben wird und dieses Prinzip auch im Interesse des Naturschutzes liegen muss, e) der Forst ueber eine leistungsstarke in Tradition gewachsene, mit Landschaft und Bevoelkerung verbundene Verwaltung verfuegt, die auch bei der Umsetzung von Naturschutzbelangen mit eingebunden werden kann, f) Forst und Naturschutz ein gemeinsames Interesse in der Abwehr von Eingriffen in den Wald haben und sich in ihren Abwehrstrategien gegen vermeidbare Eingriffe ergaenzen muessen. Aus diesen aufgezaehlten Gruenden finden in Thueringen sogenannte "Gruene Stammtische" auf verschiedenen Ebenen zwischen Forst und Naturschutz statt, bei denen Tagesfragen oder strategische Ziele miteinander besprochen werden. Dieses Miteinander zwischen Forst und Naturschutzauf allen Ebenen dient dem gegenseitigen Kennenlernen von Personen und Themen und traegt bei allen auch in Thueringen nicht hinwegzuleugnenden Spannungen zwischen Forst und Naturschutz dazu bei, die Belange des Waldes behutsamer weiterzuentwickeln, als das in manch anderen Bundeslaendern geschieht, wo zwischen Forst und Naturschutz Sprachlosigkeit herrscht.
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- Klassifikation
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