Wie in /1/ erwähnt und hier im Abschnitt 4 hervorgehoben, sind die überwiegenden Schneefallepisoden bei lebhaftem bis stürmischem Wind aus West bis Nord. Die Schneeverfrachtung ist groß. Im Winter 1993/94 gibt es aber eine Wetterlage, bei der bei Ost- bis Südostwind ergiebiger Schnee fällt (Abbildung 12). Im Bereich des Mittelgebirges Ostösterreichs sind im Winter die Wetterverhältnisse wesentlich anders als im Hochgebirge in Höhen oberhalb von 2000 m. In diesen Höhen gibt es im Hochwinter selten positive Temperaturen. In Mittelgebirgslagen hingegen treten bei vielen Wetterlagen wohl während der Nacht oft negative Temperaturen auf, tagsüber aber klettert die Quecksilbersäule immer wieder auf Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Dies bewirkt einerseits den Trend zu einem geringen vertikalen Temperaturgradienten in der Schneedecke und dadurch zur Homogenisierung der Schneeschichten in der Schneedecke. Andererseits begünstigt der Temperaturwechsel zwischen "kalt in der Nacht und warm am Tag" eine Schmelzharschbildung an der Oberfläche /2,8/. Bei der nächsten Schneefallperiode wird diese Harschschichte eingeschneit. Auch die Bildung eines Firnspiegels /2,8/ während Schönwetterperioden ist in Mittelgebirgslagen (auch im Hochwinter) wesentlich häufiger als im Hochgebirge. Wird der Firnspiegel eingeschneit, so kann er wie eine Eislamelle wirken. Nochmals sei betont: Durch den oft in Mittelgebirgslagen geringen Temperaturgradienten in der Schneedecke, werden eingeschneite Schmelzharschschichten und Firnspiegeln immer wieder abgebaut. Deswegen ist eine Verfolgung dieser markanten Schichten über einen längeren Zeitraum oft nicht möglich.