Untersuchungen im Grundwasserabstrom sind ein geeignetes und bewährtes Verfahren zur Klärung, ob ein Schadstoffeintrag in das Grundwasser bereits stattgefunden hat (Kapitel 2). Dies gilt unabhängig davon, bo der Schadensherd in der gesättigten oder ungesättigten Zone liegt. Bei Bodenverunreinigungen in der ungesättigten Bodenzone sind die Prüfwerte der BBodSchV anzuwenden, bei Bodenverunreinigungen in der gesättigten Zone gelten dagegen die materiellen Anforderungen des Wasserrechts [54]. Material-/Bodenuntersuchungen und In-situ-Untersuchungen lassen u.U. die Abschätzung des zukünftigen Stoffeintrags aus der ungesättigten Zone in das Grundwasser zu (Kapitel 3 und 4). Um den aktuellen und zukünftigen Schadstoffeintrag in das Grundwasser bewerten zu können, sind nach Möglichkeit sowohl Grundwasseruntersuchungen als auch Material-/Bodenuntersuchungen bzw. In-situ-Untersuchungen durchzuführen. In den Fällen, in denen der Schadensherd in der ungesättigten Bodenzone liegt und keine Beprobung des Grundwassers möglich ist bzw. der Beprobungsaufwand zu hoch ist, muss sich die Sickerwasserprognose allein auf Material-/Bodenuntersuchungen und/oder In-situ-Untersuchungen stützen. Insbesondere bei orientierenden Untersuchungen kann die Abschätzung der Sickerwasserkonzentration und -fracht am Ort der Buerteilung nur überschlägig erfolgen. Mit zunehmendem Kenntnisstand über die Schadstoffverteilung und über die hydrogeologischen Verhältnisse im Boden und Untergrund kann die Sickerwasserprognose jedoch an Aussagesicherheit gewinnen. Der Einsatz numerischer Stofftransportmodelle ist nur bei größeren Vorhaben und bei sehr gutem Kenntnisstand sinnvoll. Einerseits sind für numerische Transportmodelle eine Vielzahl von Eingangsdaten erforderlich, die i.d.R. nicht oder nur teilweise vorliegen. Andererseits ist es bei der Anwendung dieser Transportmodelle notwendig, einen erfahrenen Modellanwender zu beteiligen. Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Eingangsdaten ist entscheidend dafür, wie gut das erzeugte Modell die wirklichen Verhältnisse abbilden kann. Der derzeitige Kenntnisstand zum Einsatz von Modellen für den Schadstofftransport in der ungesättigten Bodenzone ist in [4] dargestellt.