Eine Bewertung von Nutzungsstrategien für Buchenbestände (Fagus sylvatica L.) vor dem Hintergrund des Risikos der Farbkernbildung - eine waldbaulich-forstökonomische Studie

2003

200 S.

zahlr. Lit. Ang.

Bandaufführung

3-933506-24-7

75618

Vorliegende Studie befasst sich mit der Bewertung waldbaulicher Handlungsalternativen in älteren Buchenbeständen. Die Bewertung hebt dabei den Einfluss des Farbkerns auf die Entscheidung über eine Entnahme oder ein Belassen von Bäumen im Bestand hervor. Als Kriterien zur Bewertung der Handlungsalternativen dienen die farbkernbedingte Qualitätsstruktur des anfallenden Holzes, der geleistete Volumenzuwachs und die Barwerte der Nettoeinnahmen. Erstes Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu prüfen, ob es sich lohnen könnte in die Beschaffung von Informationen zum Farbkern zu investieren. Hierzu wurde untersucht, ob die farbkernbedingte Qualitätsstruktur des anfallenden Holzes beeinflusst werden könnte, wenn alle Informationen über den Farbkern (Zustand, Neubildung und Entwicklung) für noch stehende Buchen vorliegen würden. Damit verbunden war die Bearbeitung der Frage, welche potenziellen finanziellen Vorteile hierdurch erreichbar wären, insbesondere wenn Informationen zur Neubildung und zur Entwicklung vorhandener Farbkerne für die Auswahl der zu fällnden Buchen verwendet würden. Das zweite Ziel der Studie bestand in der Bereitstellung von Informationen über den Farbkern stehender Buchen anhand äußerlich erkennbarer Merkmale. Hierzu wurden statistische Analysen basierend auf Daten durchgeführt., die an gefällten Buchen erhoben wurden. Drittes Ziel der Arbeit war die Untersuchung der Frage, wie unvollständige, für stehende Buchen eingeschätzte Informationen zum Farbkern im Zuge von Waldbehandlungsstrategien eingesetzt werden können und ob dies Vorteile bringt. Die Grundkonzeption der Arbeit lässt sich zusammenfassend wie folgt umreißen: Nachdem verschiedene Nutzungsstrategien für Buchenbestände vor dem Hintergrund der Farbkernproblematik aufgezeigt worden sind (Kapitel 1), bildet ein theoretisches Gedankenexperiment den Ausgangspunkt der Studie. Dabei wird hinsichtlich des Buchenfarbkerns die vollständige Information des Entscheidungsträgers unterstellt und ein auf einfachen Annahmen basierendes Modell zu Simulation der Nutzungsstrategien konzipiert (Kapitel 2). Mit Hilfe dieses Modells werden Aussagen hinsichtlich der Effizienz von Informationen über den Farbkern abgeleitet, die die Richtschnur für die Konzeption der biometrischen Analyse der Farbkernmerkmale von gefällten Stämmen bilden (Kapitel 3). Basierend auf diesen Analysen wird zum einen das einfache Simulationsmodell hinsichtlich der Annahmen zur Farbkernneubildung und -entwicklung verbessert und dadurch realistischer gemacht. Zum anderen werden Informationen über den Farbkern für stehende Buchen eingeschätzt. Damit können die Nutzungsstrategien unter realitätsnahen Bedingungen simuliert werden (Kapitel 4). Abschließend werden Umsetzungsmöglichkeiten für die forstliche Praxis anhand der Modellaussagen abgeleitet.