Es werden zwei Verfahren vorgestellt, die es erlauben, den diffusiven Gastransport in poroesen Stoffen, insbesondere in Boeden, zu erheben. Das "Radon-Verfahren" beruht auf der Registrierung des radioaktiven Edelgases Radon und seinem radioaktiven Folgeprodukt Polonium. Die natuerlich auftretenden Isotope dieser Elemente werden als Zwischenprodukte der Zerfallsreihen 235U, 238U und 232Th gebildet. Insbesondere das Isotop 222Rn eignet sich aufgrund seiner langen Halbwertszeit (3,8 Tage) zur Untersuchung der Gaspermeabilitaet von Boeden. Die Messapparatur besteht aus einer metallischen Halbkugel, die im Zenith einen Alpha-empfindlichen Oberflaechensperrschicht-Detektor traegt. Sie wird auf der Bodenoberflaeche plaziert. Die Zerfallsprodukte der Radon-Isotope werden elektrostatisch gesammelt und am Detektor abgeschieden. Die Zerfallsrate von 218Po ist ein direktes Mass fuer die Konzentration des aus dem Boden in die Kammer diffundierten 222Rn. Die Migration des Radon-Isotopes im Boden und seiner Gasphase folgt den allgemeinen Bedingungen des diffusiven Transportes. Durch Injektionen 222Rn-haltiger Luft kann eine tiefenbezogene Aufloesung des Gastransportes im Boden unter Freilandbedingungen gewonnen werden. Das Verfahren arbeitet weitestgehend zerstoerungsfrei. Fuer die Laboranwendung wird eine modifizierte Messkammer auf Stechzylinderproben aufgesetzt. Ein Radon-Reservoir am anderen Ende des Stechzylinders ergaenzt den Aufbau zu einem "Zwei-Kammer"-System. Registriert wird der zeitliche Verlauf der Konzentrationszunahme in der Messkammer. Das "Xenon-Verfahren" bedient sich eines Roentgen-Computertomographen und dem Edelgas Xenon als Kontrastmittel. Das Verfahren eroeffnet erstmals die Moeglichkeit, den diffusiven Gasfluss durch einen Bodenmonolithen an beliebigerStelle der Probe zerstoerungsfrei sichtbar zu machen. Durch entsprechende Verfahrensschritte kann die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Gases in der Probe abschnittsweise bestimmt werden. Darueber hinaus ist die Messung der Gaskonzentration in einer beliebigen Querschnittsflaeche des Bodenkoerpers moeglich. Das Prinzip des Verfahrens beruht auf der dichteabhaengigen Aufnahme der Roentgen- Schwaechungskoeffizienten, die als Schwaechungsmatrix ein Bild der Bodenstruktur wiedergeben. Durch die Applikation von Xenon werden gasfuehrende Poren in ihrer Roentgendichte gegenueber Luft veraendert. Die anschliessende Subtraktion zweier ortsgleicher Bildmatrizen, einmal Luft- und einmal Xenon-erfuellt, fuehrt zur Ausloeschung dichtegleicher Bereiche (i.a. Feststoffsubstanz und wassererfuellte Poren) und zur Extraktion dichteveraenderter Areale. Diese korrespondieren mit dem gasaktiven Grobporenraum. Beide Verfahren wurden fuer die Untersuchung befahrungsbedingter Strukturveraenderungen in Waldboeden zum Einsatz gebracht und getestet. Die Ergebnisse sind exemplarisch dargestellt und werden mit den Resultaten konventioneller bodenphysikalischer Verfahren verglichen.