Quasikausale Untermauerung von Bestandeswachstumssimulatoren. Die Entwicklung von Prognose- und Managementmodellen für Rein- und Mischbestände ist eine Schwerpunktaufgabe der modellorientierten Waldwachstumsforschung. Künftige Modelle müssen erstens im Hinblick auf die Bereitstellung traditionell von der Forstwirtschaft benötigter Daten etwa für die Vorrats- und Nutzungsplanung in Rein- und Mischbeständen nutzbar sein und zweitens für forstwissenschaftliche Studien Entwicklungsszenarien für verschiedene Wuchsbedingungen liefern. Mischbestände und standortbedingte Änderungen der Wuchsbedingungen können nur bei Kenntnis der standörtlichen Kausalbeziehungen wirklichkeitsnah modelliert werden. Die mit der vorliegenden Arbeit angestrebte Ergänzung und quasikausale Untermauerung von Bestandeswachstumssimulatoren durch Standort-Leistung-Modelle ist in dreierlei Hinsicht von herausragender Bedeutung. Einerseits soll es damit gelingen, die zur Beschreibung und Entwicklungsprognose von Beständen mit vielfältigen Baumarten- und Altersmischungen sowie Behandlungsvarianten vorgesehenen Wachstumssimulatoren auch standörtlich auf eine breite und solide Grundlage zu stellen und den Weg für einen grossflächigen Einsatz speziell innerhalb der praktischen Forstwirtschaft zu ebnen. Andererseits werden darüber hinaus die waldwachstumskundlichen Modelle für die Szenarioanalyse im Hinblick auf standortbedingte Änderungen der Wuchsbedingungen, wie sie beispielsweise durch Klimaverschiebungen eintreten können, aufgewertet, und es wird der Blick auf die simulativ erzeugten Zusatzinformationen sowie die daraus ableitbaren waldbaulich-ökologischen Konsequenzen geschärft. So gesehen wird die Entwicklung eines Standort-Leistung-Modells zum zentralen Bestandteil einer praxisbezogenen Mischbestandsforschung und einer waldökologischen Ursachen-Wirkungsforschung. Untersuchungsziel und Modellkonzeption. Die Arbeit befasst sich mit der quasikausalen Modellierung der Höhenentwicklung über dem Alter in Abhängigkeit vom Standort, weil die Baum- bzw. Bestandeshöhe die wichtigste ertragskundliche Leitgrösse ist. Die Höhe über dem Alter dient somit als ein Masstab für die Leistungsfähigkeit des Standortes, so dass sich anstelle des allgemeinen Zusammenhangs zwischen Standort und Wachstum hier der Standort- Höhenleistung-Bezug im Forschungsmittelpunkt befindet. Konzeptionell wird die Modellierung der standortabhängigen Höhenleistung durch die Leitbilder biologische Plausibilität, die Nutzbarmachung von qualitativer Information und die Erzeugung eines Höhenpotentials des Einzelbaumes geprägt. Die Notwendigkeit zur Nutzbarmachung qualitativer Informationen beruht auf der Tatsache, dass die wichtigen Bodenvariablen Nährstoffversorgung und Bodenfrische als Daten nur fachsprachlich auf ordinalem Skalenniveau vorliegen.
564 (Voraussage des Zuwachses) 561.1 (Höhenzuwachs) 541 (Auf Grund von Höhe, Durchmesser, Masse usw.) 181.32 (Beziehungen zum Boden und zu Nährstoffen im allgemeinen) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])