Seit dem Jahre 1976 betreibt der Lehrstuhl für Waldbau und Forsteinrichtung der Universität München umfangreiche Untersuchungen über die Verjüngungsvorgänge im Bergmischwald der ostbayerischen Alpen. Aus dem gross angelegten Forschungsprojekt wurde für die vorliegende Studie ein Ausschnitt im Bereich der Kalkalpen des Forstamtes Ruhpolding ausgewählt. Sie befasst sich mit der Wirkung der waldbaulichen Behandlungsvarianten "verschiedene Überschirmungsdichten", "Zaunschutz" und "Bodenbearbeitung" auf die Sprosstrockengewichte von Naturverjüngungspflanzen. Es wurden dafür sechs Versuchsparzellen herangezogen, von denen im Jahre 1976 jeweils zwei, den folgenden waldbaulichen Eingriffen in die geschlossenen Altbestände unterworfen wurden: Kontrolle: Kein Eingriff; schwacher Schirmhieb: Entnahme von 30% der Bestandesgrundfläche; starker Schirmhieb: Entnahme von 50% der Bestandesgrundfläche. Jede Versuchsparzelle besteht aus einer 33 m x 33 m grossen Kernfläche und ist von einem 19 m breiten Umfassungsstreifen, zur Ausschaltung von Randeinflüssen, umgeben. Auf jeder Kernfläche wurden 96 Probekreise von je 1 m2 Grösse in regelmässiger Anordnung angelegt und dauerhaft markiert. Zwei Drittel der Kernfläche, in denen sich 64 Probekreise befinden, wurden eingezäunt. Zu Versuchsbeginn erfolgte auf 32 Probekreisen innerhalb des Zaunes eine Bodenbearbeitung. Demnach entstanden folgende drei Teilparzellen mit jeweils 32 Probekreisen: - im Zaun mit Bodenbearbeitung; - im Zaun ohne Bodenbearbeitung; - ausser Zaun ohne Bodenbearbeitung. Im Herbst 1986 wurden insgesamt 2999 Jungpflanzen aus 144 Probekreisen (6 Versuchsparzellen x 3 Teilparzellen x 8 Probekreise) entnommen. An jeder Pflanze wurden Alter, Schäden und verschiedene Pflanzenparameter bestimmt. Als wichtiges Entwicklungskriterium der Verjüngungspflanzen wurde das Sprosstrockengewicht ausgewählt. Die Grössen durchschnittliches Sprosstrockengewicht/Pflanze und Sprosstrockengewicht/ha wurden für die verschiedenen Baumarten und Keimjahrgänge (insgesamt 20) statistisch detailliert ausgewertet. Die gemäss dem Versuchsdesign "Spaltanlage" ursprünglich vorgesehene varianzanalytische Berechnung wurde für die Auswertung des Datenmaterials als nicht geeignet betrachtet. Die Behandlung der Hauptfläche (Eingriff in den Altbestand) erfolgte unabhängig von den Unterschieden in den Ausgangswerten der Grundflächen. Zwischen den beiden Parzellen, die denselben waldbaulichen Eingriffen unterlagen, bestanden Unterschiede in der Überschirmung und in der Bestandesstruktur. Jede Parzelle stellt für sich eine eigene waldbauliche Situation dar. Deshalb wurde zur Prüfung der Wirkung der Einflussfaktoren auf die Sprosstrockengewichte die mehrfache Regressionsanalyse eingesetzt, jedoch ohne Berücksichtigung der durch die Versuchsanordnung gegebenen hierarchischen Struktur.