Waldsanierungsmaßnahmen ändern nicht nur die Zusammensetzung der Baumschicht, sondern auch die Artenzusammensetzung und die Dynamik der bodennahen Waldvegetation bis zur Strauchschicht. Diese Änderungen beeinflussen jedoch die Habitatqualität und damit die Inanspruchnahme der Bestände durch Wildtiere. Für die nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen ist es notwendig, die Auswirkungen waldwirtschaftlicher Maßnahmen, insbesondere solcher zur Waldsanierung, auf die Habitatqualität zu verstehenund prognostizieren zu können. In Österreich sind Habitat-Qualitätsindices für Rehwild von Reimoser und Zandl (1994) entwickelt worden. Diese Indices beschreiben - für einen bestimmten Zeitpunkt - die Verwendbarkeit des Habitats für Rehwild. Eine Fragestellung bei der Waldsanierung ist die Einschätzung künftiger Habitatqualitäten unter unterschiedlichen Sanierungsstrategien. Für Bestände, die Bäume über einer vorgegebenen Kluppschwelle enthalten, kann der Zustand dieses Teils der Baumschicht mit Hilfe von Waldwachtumsmodellen prognostiziert werden. Diese Information genügt aber nicht, um die künftige Habitatqualität für Wildtiere abschätzen zu können. Im Rahmen dieser Arbeit sollten daher empirische Vegetationsmodelle entwickelt werden, mit deren Hilfe auch die Änderung der bodennahen Waldvegetation über der Zeit dargestellt werden kann. Die hier modellierten Vegetationstypen sind jene, die zur Berechnung der Habitatqualitätsindices für Rehwild notwendig sind.