Seit 20 Jahren sammelt die WSL systematisch Daten von Unwetterereignissen. Erfasst und ausgewertet werden Ausmass, Ort, Ursache und Art der Schaeden. Die Chroniken sowie einige Untersuchungsergebnisse werden in ihrer Gesamtheit dem Leser vorgestellt. Ziel solcher Vergangenheitsstudien ist die bessere Beurteilung zukuenftiger Naturgefahren und deren Risiken. Der Bericht beschreibt 2256 Schadenereignisse bis zurueck ins sechste Jahrhundert. Er beschraenkt sich auf Schaeden durch Gewitter, Dauerregen und Schneeschmelze. Die Unwetterschaeden werden klassiert und bewertet nach _ Ausmass und Schadenort: 76 Prozent aller Ereignisse werden als leicht bis mittelschwer, 15 Prozent als schwer und 9 Prozent als sehr schwer bis katastrophal eingestuft. Haeufungen von schweren Katastrophenunwettern ereigneten sich speziell im 16. und 19. Jahrhundert sowie in neuester Zeit. Die betroffenen Regionen liegen vor allem in den oberen Einzugsgebieten von Reuss und Rhein. Auch die uebrige Schweiz wird, von wenigen Ausnahmen abgesehen, regelmaessig von schweren Schadenereignissen heimgesucht. _ Schadenursache: 48 Prozent aller Schaeden, besonders schwere, werden durch "Gewitter" verursacht. Der Anteil von "Dauerregen" (16 Prozent) und "Schneeschmelze" (7 Prozent) ist dagegen wesentlich geringer, waehrend er bei "Unbekannt oder anderen Gruenden" bei beachtlichen 29 Prozent liegt. _ Schadenart: 63 Prozent entfallen auf "Wasser" (vorwiegend Ueberschwemmungen) , 20 Prozent auf "Boden" (vorwiegend Rutschungen) und 14 Prozent auf eine Kombination dieser beiden Schadenarten. Bei einzelnen frueheren Ereignissen (3 Prozent) konnte die Schadenart nicht mehr eruiert werden. _ Jahreszeitliche Verteilung der Schaeden: Mit 51 Prozent dominieren die Sommermonate Juni bis August das Unwettergeschehen. Die restlichen Ereignisse verteilen sich auf das Fruehjahr (12 Prozent) und den Herbst (13 Prozent), waehrend die Wintermonate (5 Prozent) wenig bedeutend sind. Bei 19 Prozent der schweren Ereignisse war die genaue Jahreszeit nicht bekannt. Am Fallbeispiel Schaechental im Kanton Uri bestaetigten sich die vorerwaehnten Aussagen weitgehend. Auf Grund der dort gut dokumentierten Chroniken wurden detaillierte Untersuchungen an 64 Schadenereignissen vorgenommen. Die Arbeit beschreibt weiter Klima, extreme Wetterjahre sowie katastrophale Schadenereignisse ab dem 11. Jahrhundert. Es zeigt sich, dass Klima und Wetter seit jeher starken Schwankungen unterworfen waren. Extrem kalte, heisse trockene oder nasse Jahreszeiten werden seit den ersten Aufzeichnungen vor fast 1000 Jahren immer wieder registriert. Sie sind also keineswegs eine neue Erscheinung unserer Zeit. 261 schwere Unwetterereignisse werden anschliessend chronologisch geschildert. Beginnend mit dem aeltesten bekannten Schadenfall aus dem Jahre 563, werden Ausmass, Ort, Ursache und Art der Schaeden ausfuehrlich dargestellt. Ab ....