Veränderung von Waldstandorten. Ergebnisse, Erfahrungen und Konsequenzen, mit einem Konzept für die Dauerbeobachtung von Waldbeständen. Programm Sanasilva 1984-1987. Teilprogramm Nr. 6. Schlussberichte
Die Erfassung der Veraenderung von Waldstandorten basiert auf gut dokumentierten vegetationskundlichen Waldbestandesaufnahmen verschiedener Autoren der dreissiger bis sechziger Jahre. Wiederholungen in den gleichen Bestaenden erfolgten 1984-1988. Bei den Auswertungen floristischer Differenzen standen die oekologischen Zeigerwerte der Pflanzenarten von Ellenberg (1974, 1979) und von Landolt (1977) im Vordergrund. In ehemaligen Mittel- und Niederwaeldern des noerdlichen Schweizer Mittellandes sowie des Genferbeckens fanden bei drastischen Artenverlusten floristische Veraenderungen zugunsten vermehrten Auftretens von Stickstoffzeigern unter gleichzeitiger Abnahme der Lichtzeigerwerte statt. Als Ursachen kommen Bewirtschaftungsveraenderungen ebenso wie Stickstoffeintraege durch die Atmosphaere in Frage. Ursachen der Bestandesveraenderungen in 257 Waldbestaenden der Alpen sind natuerlich und waldbaulich bedingte Verjuengungsvorgaenge. Unter Anwendung der merocoenotischen Aufnahme wurden in verbleibenden Altbestandesresten aber Abnahmen der Licht-, der Stickstoff- und der Reaktionswerte festgestellt. In mehr als 60 Waldbestaenden des unteren Fricktals bestaetigten sich in den floristischen Erhebungen die starke Durchforstungs- und Verjuengungstaetigkeit in zunehmenden Lichtwerten. Hingegen wurden Versauerungstendenzen der Oberboeden mit pH- Messungen festgestellt und durch Abnahmen von Phosphor (P), Kalzium (Ca), Magnesium (Mg) sowie Schwermetallen (Co), Ni, Zn) bestaetigt. Die Heterogenitaet der Ergebnisse fordert die Anlage eines Systems von Dauerbeobachtungsbestaenden zur exakten Erfassung der Vorgaenge in Waldoekosystemen als unumgaengliche Konsequenz.