Zu Beginn der achtziger Jahre alamierten Meldungen ueber Waldschaeden aus ganz Europa die Oeffentlichkeit. Der vor Naturgefahren schuetzende, Erholung bietende und holzproduzierende Wald wurde von Forstdienst und Wissenschaft als ernsthaft bedroht erachtet. Angesichts dieser bedrohlilchen Situation und der Ungewissheit ueber die weitere Entwicklung initiierte der Bund 1984 das Sanasilva-Programm mit ausserordentlichen Mitteln. In intensiver Zusammenarbeit zwischen Forstdienst, Verwaltung, Lehre und Forschung ist ein Buendel von praxisorientierten Projekten erarbeitet worden. Mit der Ausloesung eines speziellen Programmes sollte der Komplexitaet des Problemes Waldsterben Rechnung getragen werden. Es galt, die an verschiedenen Institutionen bereits vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen zugunsten der Forstpraxis gezielt zu nutzen. Die Forstpraxis sollte bei der Bewaeltigung der neuen Probleme mit Entscheidungshilfen in verschiedenen Bereichen, wie Waldschadeninventur, Holzqualitaet, Fortschaedlinge, Waldpflege etc., unterstuetzt werden. Waldschadenentwicklung. Die Analyse der Waldschadensituation sowie deren Entwicklungstendenzen bis 1988 bestaetigt die urspruengliche Annahme eines rasch ablaufenden flaechenhaften Absterbeprozesses der Waelder in der Schweiz bis heute nicht. Beim heutigen Kenntnisstand ist von der Annahme auszugehen, dass es sich um einen baumarten- und standortspezifisch ablaufenden Prozes handelt, bei dem die Umwelteinfluessse auf den Boden und die Pflanze eine wichtige Rolle spielen koennen. Verlaessliche Prognosen sind heute aus verschiedenen Gruenden schwierig: - Die Bedeutung der Nadel- und Blattverluste als Ausdruck der Vitalitaet eines Baumes ist insbesondere unterhalba einer Verlustquote von 25 % inklar. In der Bundesrepublik Deutschland wird deshalb die erste Schadstufe als Warnstufe bezeichnet. Kommt hinzu, dass die baumspezifische Entwicklung nicht nur in Richtung Verschlechterung zeigt, sondern Baeume mit mehr als 50 % Nadel-/Blattverlusten ebenfalls Erholungserscheinungen aufweisen koennen. - Es ist schwer zu beurteilen und zur Zeit schwierig zu ueberpruefen, ob Waldbestaende in der Schweiz aufgrund anthropogener Einfluesse heute gegenueber Witterung oder anderen Stressfaktoren anfaelliger sind als frueher. Zumindest ist im Sinne der Vorsorge von dieser Hypothese auszugehen. - Die beispielsweise in den Vogesen und im Schwarzwald grosflaechig festgestellten Nadelvergilbungen bei Fichte sind in der Schweiz bis heute auf Einzelbaeum beschraenkt. Damit koennen die im Ausland festgestellten Befunde nur bedingt auf schweizerische Verhaeltnisse uebertragen werden. Zumindest zeigen erste Analysen der Naehrstoffversorgungssituation bei schweizerischen Waldstandorten sowie pflanzensoziologische Erhebungen, eine fuer die Waldstandorte unguenstige Entwicklung, welche sich in einer Verschiebung der Naehrstoffverhaeltnisse ...