I. Der österreichische Wald: Verteilung, Entwicklung und Bewirtschaftung. Diese Kapitel gibt einleitend einen Überblick über die Waldentwicklung nach der Eiszeit. Anschliessend wird die aktuelle Waldverteilung unter forstwirtschaftlichem Blickwinkel dargestellt und die Gewinnung von Forstsaatgut dargelegt. Danach werden die unterschiedlichen Angaben zur Waldfläche kritisch diskutiert. Die forstwirtschaftlichen Betriebsarten und -strukturen werden ebenso vorgestellt wie die potentielle und die aktuelle Baumartenmischung mit der dominanten Stellung der Fichte. Abschliessend werden der Zuwachs und Vorratsabgang dokumentiert. II. Walderschliessung. Der Österreichische Ertragswald ist, betrachtet man nur die LKW-Strassen und Rückewege innerhalb des Waldes und diejenigen am Waldrand, mit 32 lfm/ha LKW-Strassen und 36 lfm/ha Rückewegen aufgeschlossen. Die Aufschliessungsdichte durch LKW-Strassen im Gesamtertragswald beträgt für die Eigentumsart Kleinwald 31,5 lfm/ha, für Forstbetriebe über 200ha Waldfläche 34,6 lfm/ha und für die Österreichischen Bundesforste 31,3 lfm/ha. Die Strassenqualität hat sich zwischen den Erhebungsperioden verbessert, eine Abnahme von Strassen mit einem Gefälle über 12% ist in allen Eigentumsarten zu beobachten. Erfreulich ist, dass eine Bodenversiegelung des Waldes nicht stattfindet. Nur 17% der LKW-Strassen sind mit einer Schwarzdecke versehen, davon sind 83% öffentlich. III. Die natürlichen Waldgesellschaften und Wuchsgebiete. Als hierarchisch höchstrangige Einheit einer forstökologischen Naturraumgliederung Österreichs dienen die Wuchsgebiete als Grundlage für den Waldbau, forstliche Beobachtungsnetze, Raumplanung und zur Abgrenzung von Herkunftsgebieten für das forstliche Saat- und Pflanzgut. Vor allem aufgrund der regionalklimatischen und geomorphologischen Gegebenheiten werden 22 Wuchsgebiete unterschieden. Der vertikalen Zonierung innerhalb der Wuchsgebiete dienen insgesamt 7 klimatisch-vegetationskundlich definierte Höhenstufen. Wuchsgebiete und Höhenstufen sind jeweils durch vorherrschende natürliche Waldgesellschaften gekennzeichnet. Als natürliche Waldgesellschaft wird jene potentielle Pflanzengesellschaft bezeichnet, welche sich auf dem jeweiligen Standort nach Aufhören jeder menschlichen Einflussnahme einstellen würde. Sie unterschieden sich oft erheblich von der aktuellen Vegetationsdecke. Nachfolgend werden die einzelnen Wuchsgebiete kurz beschrieben. Die wichtigsten Waldgesellschaften sind mit ihrer Verbreitung in den Wuchsgebieten und Höhenstufen tabellarisch dargestellt. IV. Naturwaldreservate. In Österreich bestehen derzeit 86 Naturwaldreservate mit einer Gesamtfläche von 3.224ha, das sind 0,08% der Gesamtwaldfläche. Die Anzahl und die Fläche der Reservate nimmt stark zu. Die derzeitige Verteilung der Reservate auf die Bundesländer ist ausgesprochen ungleichmässig. Auch die Waldgesellschaften sind nicht ihrer Fläche entsprechend vertreten, vor allem die laubbaumreichen Waldgesellschaften der Tieflagen sind unterrepräsentiert. Bisher wurden in pragmatischer Vorgangsweise auch Flächen ausgewiesen, die nicht immer die erforderliche Mindestgrösse aufweisen. Naturwaldreservate eignen sich besonders für die langfristige waldökologische Forschung. V. Der Wald als Lebensraum für Tiere. Urwälder sind der Lebensraum vieler Tierarten. Eine typische Waldlebensgemeinschaft wird am Beispiel eines wärmeliebenden Eichewaldes vorgestellt. Viele charakteristische Urwaldbewohner sind heute jedoch bereits "Rote Liste" Arten. Als Beispiel für negative Auswirkungen der Forstwirtschaft wird der Rückgang des Auerhuhns dokumentiert. VI. Waldstandorte und Böden. Entsprechend den klimatischen und geomorphologischen Bedingungen sind die Wuchsbedingungen des österreichischen Waldes sehr vielgestaltig. Zu einigen Standortsfaktoren, zur Bodenvegetation und den Waldböden, ihrer Verteilung auf die wichtigsten Landschaftseinheiten und ihren chemischen Merkmalen wird eine Auswahl statistischer Daten der Waldinventur und Waldbodenzustandsinventur mitgeteilt. Etwa 35 % alier Waldböden sind kaibonatbeeinflußt bzw. basenreich und gegenüber Versauerung weitgehend stabil. Ihnen stehen 23% basenarme, saure Böden auf Silikalgestein gegenüber. Ein Teil davon sind natuibedingt sauer und tragen angepaßte, gesunde Waldgesellschaften. Wohl 30er finden sich auch Hinweise auf sekundäre Versauerungsvorgänge und weiträumige Boden- und Humusdegradation.