- Standardsignatur8042
- TitelVegetationsgeographische Untersuchungen im NW-Karakorum (Pakistan) : Kartierung der aktuellen Vegetation und Rekonstruktion der potentiellen Waldverbreitung auf der Basis von Satellitendaten, Gelände- und Einstrahlungsmodellen
- Verfasser
- ErscheinungsortBonn
- Verlag
- Erscheinungsjahr1996
- Seiten156 S.
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer72548
- Quelle
- AbstractDie vorliegende Arbeit stellt einen Beitrag zur Landschaftsökologie und Landschaftsentwicklung im NW - Karakorum dar, wobei der inhaltliche Schwerpunkt auf der Kartierung der aktuellen Vegetationsverbreitung und der Rekonstruktion der potentiellen Waldverbreitung liegt. Die gesamte Datenauswertung wurde mit digitalen Bildverarbeitungsanlagen und einem GIS durchgeführt. Wesentliche methodische Arbeitsteile sind die Erstellung eines digitalen Höhenmodells, die Berechnung der potentiellen direkten Einstrahlung und eine Vegetationskartierung für den Untersuchungsraum aus digitalen LANDSAT-5-TM-Daten. Die Vegetation des Untersuchungsgebietes wurde zum überwiegenden Teil auf der Basis einer computergestützten Multispektralklassifikation der Satellitendaten kartiert. Hierbei stand das Ziel im Vordergrund, eine weitgehende Übereinstimmung zwischen den aus den Satellitendaten kartierbaren Bedeckungseinheiten und einer vegetationsgeographisch sinnvollen Differenzierung, beispielsweise nach Vegetationsformationen, zu erreichen. Die im Untersuchungsgebiet zu beobachtende, teilweise erhebliche Degradation der Waldvorkommen ist die Folge einer Übernutzung dieser labilen Ökosysteme und steht im Zusammenhang mit der Veränderung sozioökonomischer und kultureller Merkmale. Um den Degradationsgrad der intensiv genutzten, feucht temperierten Nadelwälder abschätzen zu können, wurde ein statistisches Modell zur Rekonstruktion der potentiellen Waldbedeckung entwickelt, in dem topographische und topoklimatische Daten als Proxys zur räumlichen Differenzierung der Standortfaktoren eingesetzt wurden. Die räumliche Anordnung der Vegetationsformationen im NW-Karakorum wird entscheidend von der Humidität und Temperatur der Standorte beeinflusst. Die Wasserversorgung wird primär durch die Höhe und die Exposition der Standorte im Relief modifiziert. Niederschlag und Temperatur zeigen eine starke Höhenabhängigkeit, die Einstrahlung und damit auch das räumliche Muster der frühjährlichen Schneeschmelze werden von der Exposition der Standorte dominiert (Cramer 1994, Weiers 1995, Braun und Winiger 1992, Braun und Backhaus 1993). In Übereinstimmung mit den ausgeprägten klimatischen Vertikalgradienten kann eine konsequent höhenzonale Anordnung der Vegetation in konstanter Exposition beobachtet werden, jedoch auch eine deutliche Differenzierung der Vegetation in konstanter Höhe bei wechselnder Hangexposition. Insbesondere die ungünstige Wasserbilanz der Südhänge im Sommer, die durch das verfrühte Abschmelzen der Schneedecke in Südexpositionen entsteht, scheint der limitierende Faktor für eine weitere Verbreitung der feucht-temperierten Nadelwälder der Nordhänge zu sein. Die Verbreitung der Vegetationsformationen im Untersuchungsraum kann daher als ein fliesenartiges Muster beschrieben werden, das primär durch die räumliche Differenzierung der Höhe, Exposition und Einstrahlung im Gebirgsrelief verursacht wird. Um Befunde zu verbreitungsökologischen Aspekten der Waldformationen zu erhalten, wurde anhand der aus den Satellitendaten kartierten Standorte die Häufigkeit des Auftretens der Waldformationen in Abhängigkeit von den topographischen Parametern Höhe und Exposition sowie von der potentiellen direkten Einstrahlung untersucht. Aufgrund der grossen Stichprobe bei Berücksichtigung des gesamten Untersuchungsgebietes war zu beobachten, dass sich die feucht-temperierten Nadelwälder und die Laubwälder mit Betula utilis normal verteilt um ihr ökologisches Optimum verhalten. Im Gegensatz hierzu zeigte die Untersuchung der Verteilungen in kleinen Testgebieten erhebliche Abweichungen von der Normalverteilung. Diese bei kleinen Stichproben zu beobachtenden Verbreitungslücken sind nur durch anthropogene Einfluesse erklärbar, da im Relief der Testräume topoklimatische Gunststandorte der untersuchten Waldformationen in ausreichender Zahl vorhanden sind.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1419144 | 8042 | Monographie | Verfügbar |
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