Der gesellschaftliche Wandel der letzten Jahrzehnte führte zu einer veränderten Sichtweise der Menschen gegenüber Wald und Forstwirtschaft, wobei das derzeitig vorhandene Bild den tatsächlichen Gegebenheiten in den deutschen Wäldern nicht gerechnet wird. Das komplexe Ineinanderwirken zwischen forstlicher Nutzung und Walderhaltung ist für große Teile der Bevölkerung nicht mehr nachvollziehbar. Vor allem die Holznutzung spielt in den Augen der Menschen nur mehr eine geringe Rolle und wird zum Teil als waldgefährdend abgelehnt. Für die Forstwirtschaft bedeutet dies, dass ein intensiver Dialog mit der Gesellschaft aufgenommen werden muss, da auch die Forstwirtschaft in ihrer jeweiligen Ausformung und grundsätzlichen Existenzberechtigung das Ergebnis gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse darstellt (Suda, 1996). Dies setzt voraus, dass Klarheit über Meinungsbilder, ihre zeitlichen Veränderungen und die bestimmten Faktoren, die sich aus Gesellschaftstheorien ableiten lassen, besteht. Diese Überlegungen bildeten die gedankliche Basis für die vorliegende Arbeit, die zwei Schwerpunkte behandelt: - Darstellung sozialtheoretischer Grundlagen als beschreibenden und erklärenden Rahmen für die Interpretation sozialempirischer Erhebungen. - Darstellung aktueller Meinungsbilder der Gesellschaft zu den Themen Wald, Forstwirtschaft und Holz, sowie die Beschreibung des Verhältnisses des Deutschen zu Wald und seiner forstwirtschaftlichen Nutzung auf der Basis von repräsentativen Bevölkerungsumfragen. Das Verhältnis der deutschen Bevölkerung zum Wald ist geprägt von einer großen Sorge. Alle den Wald betreffenden Maßnahmen werden deshalb mit großem Interesse und von einer Mehrheit der Gesellschaft kritisch betrachtet. Für diese Mehrheit hat der Schutz des Waldes absolute Priorität. Die Forstwirtschaft sollte diese Sichtweise im Dialog mit der Bevölkerung berücksichtigen und ihre Leistungen für Mensch und Natur stärker herausstellen. Sie kann sich durch eine zielgerichtete Öffenlichkeitsarbeit vermehrten politischen wie wirtschatlichen Handlungsspielraum sichern. In dieser Arbeit wird auf der Basis empirisch erhobener Meinungsbilder ein Modell für ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsforstverwaltung dargestellt. Eine ausgewählte Vorgehensweise zur Konzeptionserstellung dient als methodisches Gerüst für die konkrete Erstellung des Modells, dessen Kern die symmetrische Kommunikationsform bildet.