Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erfassung und Beschreibung von Trocken- u. Halbtrockenrasen im Unteren Traisental (NÖ). Das 150 Quadratkilometer große Untersuchungsgebiet liegt in der Molassezone und ist Teil des tertiären Hügellandes nördlich von St. Pölten, wo es im Westen vom Kristallin der Böhmischen Masse (Dunkelsteinerwald) sowie im Osten von der Traisen begrenzt wird. Alle Trocken- und Halbtrockenrasen werden floristisch erfaßt sowie die größeren syntaxonomisch bearbeitet. Mit dieser Arbeit wird ein Teil der Trocken- und Halbtrockenrasenvegetation im Unteren Traisental erstmals genau beschrieben. Das Untere Traisental ist seit je her für sein Vorkommen zahlreicher pontisch-pannonischer und submediterraner Arten bekannt (Grimburg 1857, Neilreich 1859, Beck von Mannagetta 1893, Halacsy 1896, Leiter 1926, Just 1928). Bereits Beck von Mannagetta (1893) wies die östlichen Landschaften des Dunkelsteinerwaldes von der Linie Krems - St. Pölten bis nach Wilhelmsburg der pannonischen Florenstufe zu, die mit der Arbeit von Just (1928) noch präzisiert wurde. Erst 70 Jahre nach der Festlegung dieser Vegetationsgrenze werden mit der vorliegenden Arbeit die Fundorte thermophiler Element im teritären Hügelland nördlich von St. Pölten konkretisiert und erläutert. Alle Arten der Trocken- und Halbtrockenrasen werden in dieser Arbeit biogeographisch zugeordnet. Zusätzlich werden die Verbreitungsmuster pontisch-pannonischer und submediterraner Arten entlang des subkontinental-subatlantischen Klimagradienten Krems - St. Pölten - Nördliche Voralpen behandelt. Eine umfassende Untersuchung bzw. Auswertung der Fundorte themophiler Elemente im gesamten Traisental erlaubt es, 4 regionale Verbreitungstypen zu definieren: 1. Arten, die klimatisch stark an den Donauraum gebunden sind und südlich der Donau nur bis zu den Südabhängen des Konglomerat-Höhenzugs auf der Linie Kuffern - Getzersdorf, bis zu den Erhebungen aus Oncophora-Schichten bei Oberndorf am Gebirge bzw. ebenfalls nicht weiter südlich auf den Schotterterrassen entlang der Traisen vorkommen. 2. Arten, die aus dem Einzugsgebiet der Donau bis nördlich von St. Pölten vordringen. 3. Arten, die aus dem Einzugsgebiet der Donau das Alpenvorland südlich von St. Pölten erreichen. 4. Arten, die aus dem Einzugsgebiet der Donau über St. Pölten bis in die Nördlichen Voralpen eindringen. Die 4 definierten Verbreitungstypen werden in Form von Verbreitungskarten dargestellt.