Bedingt durch die Nichtlinearitaet der an der Ozonbildung beteiligten chemischen Reaktionen ist es unmoeglich, einfache Emitter- Rezeptorbeziehungen zwischen den emittierten Vorlaeufersubstanzen, wie Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen, und der Ozonkonzentration abzuleiten. Da es in den Sommermonaten immer wieder zu erhoehten Ozonkonzentrationen definierter Richtwerte kommt, ist auf der anderen Seite ein Handlungsbedarf gegeben, die Ueberschreitung dieser Richtwerte zukuenftig durch geeignete Emissionsminderungsmassnahmen zu verhindern bzw. die Ueberschreitungshaeufigkeit zu verringern. In dieser Studie wird fuer das Gebiet von Baden-Wuerttemberg aufgezeigt, welche Moeglichkeiten zur Emissionsminderung bestehen. Aufbauend auf der Erfassung der derzeitigen Emissionssituation werden zwei Emissionsszenarien fuer das Jahr 2000 erstellt. Das erste prognostiziert die Emissionen unter Beruecksichtigung der zur Zeit geschaffenen Gesetzesgrundlage. Das zweite beinhaltet weitergehende Massnahmen. Unter Anwendung eines komplexen numerischen Simulationsmodells, das alle in der Atmosphaere beteiligten Prozesse hinreichend genau beschreibt, werden die Auswirkungen dieser veraenderten Emissionsverhaeltnisse fuer ein Teilgebiet untersucht. Es zeigt sich, dass in Bodennaehe bereits nach einem Simulationstag die Gebiete, innerhalb denen ein Richtwert von 90 ppb ueberschritten wird, deutlich kleiner werden, wobei beim zweiten Szenario ein ueberproportionaler Rueckgang erfolgt. Betrachtet man die Ozonmasse, die innerhalb eines Tages in der gesamten Grenzschicht gebildet wird, so ergibt sich im Vergleich zum Referenzfall fuer das erste Szenario eine Abnahme von 42 Prozent, fuer das zweite Szenario sogar um 56 Prozent.
425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden)) 907 (Indirekte Bedeutung der Wälder (Wohlfahrtswirkungen). Natur- und Umweltschutz) [430] (Deutschland, 1990-)