Die gegenwaertige Situation in der Holzverarbeitenden Industrie Oesterreichs ist von einer zunehmenden Internationalisierung des Handels mit starken Absatzschwankungen sowie sich rasch wandelnden Kundenpraeferenzen gepraegt. Bestehende Ueberkapazitaeten fuehren in vielen Bereichen zu einem starken Verdraengungswettbewerb mit entsprechendem Kostendruck bei gleichzeitig steigenden Lohn- und Betriebskosten. Um diesem Wettbewerbsdruck standhalten zu koennen, ist eine zunehmende Konzentration auf die eigenen Kernfaehigkeiten sowie eine Flexibilisierung der Fertigungskapazitaeten erforderlich. Voraussetzung hierfuer ist, dass den Unternehmen bekannt ist, fuer welche Produktionsstufen die Eigenfertigung und fuer welche der Fremdbezug die vorteilhaftere Bereitstellungsart ist. Um den Unternehmen ein Instrument fuer diesen Entscheidungsprozess an die Hand zu geben, wurde in der vorliegenden Arbeit ein spezielles Analyseschema entwickelt. Eine empirische Untersuchung sollte darueber Aufschluss geben, wie die Thematik des make-or-Buy in der Holzverarbeitenden Industrie gehandhabt wird. Als Untersuchungsmethode wurde die schriftliche Befragung gewaehlt. Zielgruppe der Befragung waren die Mitglieder des Fachverbandes der Holzverarbeitenden Industrie Oesterreichs. Untersucht wurde ausschliesslich der Produktionsbereich und hier insbesondere die Bereitstellung holzspezifischer Vorprodukte und Fertigungsprozesse. Eine Zielsetzung der Untersuchung war die Bestimmung der holzspezifischen Vorprodukte, die tatsaechslich fuer eine Wahl zwischen Eigenfertigung und Fremdbezug in Frage kommen. Die Auswertung ergab 3 Gruppen von Vorprodukten und Fertigungsprozessen. Die erste Gruppe bilden Furniere und Holzwerkstoffe. Diese Vorprodukte werden von einer vergleichsweise geringen Anzahl spezialisierter Grossbetriebe erzeugt und von weiterverarbeitenden Unternehmen hoeherer Veredelungsstufen faktisch nur noch zugekauft. Auch in der zweiten Gruppe, zu der die Schnittholzerzeugung und -sortierung sowie die Leimholzproduktion gehoeren, hat sich eine hochspezialisierte Zulieferindustrie entwickelt. Angesichts der hohen Eintrittsbarrieren bei gleichzeitig niedrigen Gewinnspannen wird hier kein grosses Potential fuer neue Eigenfertigungsentscheidungen gesehen. Make-or-Buy-Analysen in diesen Produktbereichen dienen vorwiegend der Untersuchung vorhandener Eigenfertigungskapazitaeten hinsichtlich eines Uebergangs zum Fremdbezug. Die Komponenten der dritten Gruppe, Daempfen P Trocknen, Oberflaechenveredelung und Spanabhebende Bearbeitung, sind die potentiellen Untersuchungsobjekte fuer eine "Make"-Entscheidung. Aus der Untersuchung geht jedoch hervor, dass auch diese Fertigungsprozesse zunehmend von den Zulieferbetrieben der ersten und zweiten Gruppe in deren Weiterverarbeitung integriert werden. Um die Fertigunstiefe der holzverarbeitenden Betriebe mess- und vergleichbar zu ...
794 (Industriepolitik und andere volkswirtschaftliche Gesichtspunkte der Forsterzeugnisse verarbeitenden Industrien (ohne die unter 792)) 796 (Rechnungswesen, betriebswirtschaftliche Planung und Verwaltungsfragen der Forsterzeugnisse verarbeitenden Industrien)