Es wurde versucht, die Struktur und Dynamik von montanen Bergwaeldern mit primaerem Urwaldcharakter zu analysieren. Dazu wurden im Rothwald/Noe. drei Probestreifen und in Corkova Uvala 153 Probeflaechen aufgenommen. Alle Ergebnisse wurde nach Phasen getrennt ausgewertet; in Corkova Uvala wurde in der Kernzone des Reservates die Waldtextur kartiert. Die Phasenausscheidung erwies sich als schwierig, da durch mehrschichtigen Aufbau, dem Vorkommen von drei Baumarten mit verschiedenen Lebenszyklen und der kelinstandoertlchen Differenzierung die Unterschiede zwischen den einzelnen Phasen nur undeutlich hervortraten. Zur Beurteilung der Verjuengungsdynamik wurden spezielle Verjuengungsaufnahmen hinsichtlich Ansamungspotenz und Verbiss durchgefuehrt. Der durchschnittliche Vorrat betraegt im Rothwald 550 Vfm und in Corkova Uvala 680 Vfm, maximaler Vorrat wird in den Optimalphasen im Rothwald mit ueber 1.200 Vfm erreicht, in Corkova Uvala sind die Verhaeltnisse ausgeglichener, die Terminalphase hat dort mit 850 Vfm den hoechsten Vorrat. Die Stammzahl betraegt in beiden Untersuchungsgebieten knapp unter 600 Staemme/ha (Kluppschwelle 1 cm BHD). Der Aufbau der zwei Reservate unterscheidt sich hinsichtlich der Baumartenzusammensetzung: waehrend im Rothwald Fichte und Tanne mit je etwa 30% gleichen Anteil haben, ist Fichte in Corkova Uvala mit nur 13% nur schwach vertreten. die Textur zeigt eine kleinflaechige Verteilung der Zustandsphasen, nur optimale und terminale Stadien kommen in groesseren, zusammenhaengenden Flaechen vor. Durch den Katastrophenwindwurf von 1966 entstanden im Rothwald auf 38% der Flaeche Verjuengungsphasen, im ungestoerten Corkova Uvala haben Optimal- und Terminalphasen den groessten Anteil. In der Ansamungspotenz erwies sich der Rothwald als verjuengungsfreudiger (19.000 Ind./ha), in Corkova Uvala fanden sich nur 8.200 Ind. pro ha, dennoch ist die Verjuengungsdynamik in Corkova Uvala als weniger gestoert anzusehen als im Rothwald. Denn im entwicklungsentscheidenden Jungwuchsstadium (BHD kleiner 7 cm) finden sich im Rothwald nur eine Tanne je ha; damit ist die Kontinuitaet nicht mehr gewaehrleistet. In den allerletzten Jahren hat in Corkova Uvala der Verbiss stark zugenommen, sodass fuer die Zukunft die Verhaeltnisse sich aendern werden. Als entscheidend fuer die Verjuengungsdynamik hat sich nicht die Ansamungspotenz sondern die Entwicklungsmoeglichkeit der Verjuengung erwiesen. Die zwei Untersuchungsgebiete erwiesen sich als vergleichbar hinsichtlich Standortsverhaeltnisse, Struktur und Textur. Der mit 240 ha fuer eine nachhaltige Phasenverteilung genuegend grosse Urwald Rothwald zeigt durch den jahrzehntelang ueberhoehten Wildstand eine stark gestoerte Dynamik, der primare Urwaldcharakter ist nur noch in Mittel- und Oberschicht gegeben, denn die Unterschicht ist an Tanne verarmt und in der Strauchschicht fehlt die Tanne fast.......