Stäube kommen praktisch überall in der Umwelt vor. Natürliche, geogene Stäube bzw. Staubpartikel werden durch Verwitterung und Transportvorgänge in der Atmosphäre und der Hydrosphäre in alle Umweltmedien verteilt. Eine Reihe von natürlichen Mineralien stellt dabei eine Quelle von Schwermetallen dar. Weitaus bedeutendere Quellen von Stäuben und im Zusammenhang damit auch von Schwermetallen stellen jedoch anthropogene, technogene Emissionen, wie beispielsweise aus industriellen Prozessen, dem Verkehr, aus Verbrennungsanlagen u.v.a. dar. Vor allem im Einflußbereich anthropogener Emissionsquellen ist mit erhöhten Partikelimmissionen zu rechnen. Ein entsprechender Wissensstand zur Bewertung dieser Risken ist nur in einzelnen Fällen vorhanden. Stäube lassen sich in allen Umweltmedien, vom Schnee bis hin zum Bachsediment nachweisen. Zur Charakterisierung und Bewertung dieser zumeist sehr kleinen, im Größenbereich von einigen wenigen Mikrometern gelegenen Staubpartikeln haben sich in den letzten Jahren zwei Untersuchungsmethoden etabliert: - Analytische Rasterelektronenmikroskopie, - Mineralogische-geochemische Phasenanalyse. Da in Österreich zur genannten Thematik bis dato noch keine einschlägigen systematischen Untersuchungen vorliegen, war es Ziel dieser Studie, welche in Kooperation des Umweltbundesamts mit Mitarbeitern einer einschlägig tätigen Firma entstand, typische technogene Staubpartikel von Großemittenten anhand von rasterelektronenmikroskopischen und lichtmikroskopischen Aufnahmen und entsprechenden Elementspektren illustrativ darzustellen. Beispiele aus folgenden Bereichen sind im Bericht berücksichtigt: - KFZ-Verkehr, - kalorische Kraftwerksanalgen, - Eisen- und Stahlerzeugung, - Glasindustrie, - Zementindustrie, - Herstellung feuerfester Produkte, - Verbund- und Sondermetallproduktion, - Nichteisenmetallerzeugung. In einem weiteren Kapitel wurde auch auf die Problematik natürlicher und künstlicher faserförmiger Partikel eingegangen. Eine anschließende, umfangreiche Literaturzusammenschau gibt dem interessierten Leser einen guten Überblick über die zu diesem Thema vorhandene Fachliteratur. Die rasterelektronenmikroskopischen Untersuchungen von Staubpartikeln wurden im Labor des Umweltbundesamtes durchgeführt. Die geochemisch-mineralogischen Phasenuntersuchungen wurden von Mitarbeitern des Kooperationspartners durchgeführt. Die beiden Methoden "Analytische Rasterelektronenmikroskopie" und "Mineralogisch-geochemische Phasenanalyse" ergänzen einander und ermöglichen die Unterscheidung geogener von technogenen Schwermetallquellen. Eine Reihe von Aussagen, wie z.B. der Nachweis und die Beschreibung von technogenen Staubquellen, auch aus unterschiedlichen Produktionsprozessen, sowie Aussagen zum Mobilisierbarkeitsrisiko von Schwermetallen sind allein mit chemischen Mitteln nicht möglich. Die fachlichen Möglichkeiten und Chancen der Methodenkombination, die in der vorliegenden Studie vorgestellt und herausgearbeitet wurden, sollen anregen, dieses Methodenset zum Standard bei Standortbewertungen, Umweltverträglichkeitsuntersuchungen und Monitoringprogrammen einzusetzen.