Es werden grundlegende morphologische Vorgaenge der Triebbildung bei jungen Fichten und Laerchen beschrieben. Dazu tragen Freilanderhebungen bei, welche die individuelle und standortsabhaengige Streubreite der betrachteten Triebformen herausstellen. Weiterhin werden endogene und exogene Faktoren in ihrer Bedeutung fuer das Verzweigungsverhalten untersucht. Als wichtige Ergebnisse werden herausgestellt: 1. Fuer den Kronenaufbau stehen jungen Fichten und Laerchen die Verzweigungsformen der vorzeitigen, regulaeren und nachzeitigen Triebbildung zur Verfuegung. 1.1. Vorzeitig proleptische und nachzeitig entstandene Triebe traten bei beiden Baumarten nur vereinzelt auf. Ihre Bedeutung fuer die Kronenarchitektur ist gering. 1.2. Vorzeitige sylleptische Triebbildung war bei Fichten und Laerchen haeufig. Sylleptische Triebe sind bei Fichte akroton, bei Laerche basiton gefoerdert. Insbesondere die hohe Syllepsishaeufigkeit sowie die raeumliche Anordnung sylleptischer Triebe fuehren bei Laerche zu einer deutlichen Bereicherung des Verzweigungssystems. Im Gegensatz dazu fuehrt Syllepsis bei Fichte nicht zu einer Zunahme der Verzweigungsintensitaet. 1.3. Regulaere Triebe sind bei beiden Baumarten akroton gefoerdert. Funktional betrachtet scheint die Laerche durch die Moeglichkeit je nach herrschenden Umweltbedingungen vermehrt Kurz- oder Langtriebe auszubilden eine hoehere plastische Reaktionsfaehigkeit zu besitzen. 1.4. Bei beiden Arten wurde ein hoher Prozentsatz von Trieben mit eingestelltem Laengenwachstum festgestellt. 2. Endogene und exogene Einfluesse sind in ihrer Bedeutung fuer das Verzweigungsverhalten unterschiedlich zu beurteilen. 2.1. Primaer entscheidet bei beiden Baumarten die individuelle und herkunftsbedingte genetische Veranlagung ueber die Faehigkeit sylleptische Triebe auszubilden. 2.2. Die ontogenetische Entwicklung fuehrt bei Fichten und Laerchen zum Rueckgang der Syllepsis. 2.3. Duengungsversuche mit Kalkammonsalpeter wiesen einen deutlich foerdernden Effekt auf die sylleptische Triebbildung durch das gesteigerte N-Angebot nach. 2.4. Auf den Untersuchungsstandorten Kipfenberg und Thiergarten hatten die im Beobachtungszeitraum herrschenden Witterungsverhaeltnisse ausgedrueckt im mittleren Trockenheitsindex waehrend der Vegetationsperiode keinen Einfluss auf die sylleptische Triebbildung. 2.5. Die Zunahme der sylleptischen Triebbildung ist deutlich mit ansteigendem Radialzuwachs, Nadelgewicht und Terminaltrieblaenge korreliert. 2.6. Wie am Beispiel des Laerchenblasenfussbefalls nachgewiesen, koennen auch biotische Schaeden zu einer Zunahme sylleptischer Triebe fuehren. 2.7. Insbesondere bei Laerche zeigt die Intensitaet der sylleptischen und regulaeren Triebbildung zwischen den Standorten Kipfenberg und Thiergarten deutliche Unterschiede. Vor allem scheinen die jeweiligen Verhaeltnisse in Bezug auf die Wasser- und Stickstoff........
161.4 (Entwicklungsphysiologie, Physiologie des Wachstums einschl. Wuchsstoffe) 181.62 (Kronenform und Kronenverhältnisse) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 532 (Blattmenge und Blattfläche) 561.2 (Durchmesser- (Umfang-) und Grundflächenzuwachs)