Das Hauptziel der vorliegenden Untersuchung war die Ermittlung der verwendungsspezifischen Tauglichkeit des Holzes geschaedigter Fichten. Aus den Ergebnissen sollten forstpolitische, holzmarktbezogene und holztechnologische Folgerungen abgeleitet werden koennen. Als Nebenziele wurden die Erweiterung des Grundwissens ueber die Holzeigenschaften, Erkenntnisse ueber die Ursachen der Erkrankungen und das Testen neuer Methoden fuer Splintholzuntersuchungen angestrebt. In der Versuchsplanung wurden folgende Kriterien beruecksichtigt: 1. Voraussetzungen des Baumwachstums (Erbgut, Standort). 2. Interdependenz der Holzeigenschaften (Struktur, chem. Aufbau, phys. Eigenschaften). 3. Zeitliche Veraenderung der Holzeigenschaften (Bildung, Alterung, Aufloesung). 4. Position der Probe im Baumkoerper (Alter des Kambiums, Witterungsverlauf). 5. Erhaltungszustand der Proben (Konservierung des Zustandes). 6. Beziehung Holzeigenschafte- Holzqualitaet (praktische Relevanz einzelner Holzeigenschaften). 7. Praktische Randbedingungen (zeitlicher und apparativer Rahmen). In die Untersuchung wurden 49 Fichten aus den Standorten Neuendorf SO (25) und Ste Croix VD (24) einbezogen. Die Versuchsbaeume wurden so ausgewaehlt, dass die Standorte, das Baumalter (jung bis ca. 100 Jahre resp. alt ueber 100 Jahre), die soziologische Stellung (herrschend resp. beherrscht) und der Gesundheitszustand (gesund mit Nadelverlust bis 10% resp. krank mit Nadelverlust ueber 10%) in den Stichproben gleichmaessig vertreten waren. Diese symmetrische Versuchsplanung erwies sich als geeignet, um moeglichst viele statistisch gesicherte Erkenntnisse aus den Messungen zu gewinnen. Die holzkundlichen Untersuchungen wurden an Proben aus allen 49 Fichten durchgefuehrt und umfassten folgende Teilbereiche: 1. Splintholzmerkmale. Breite, Flaeche, Anteil, qualifizierte Flaeche und qualifizierter Anteil des Splintholzes, ermittelt mit folgenden Methoden: visuell, Darrtrocknung, Messung der elektrischen Leitfaehigkeit, Kernspintomographie. 2. Tracheidenlaenge. 3. Zellwandanteil. Die holztechnologischen Untersuchungen wurden auf Proben aus 16 Baeumen beschraenkt und betrafen folgende Teilgebiete: 1. Dauerhaftigkeit (Pilzresistenz). 2. Durchlaessigkeit fuer Wasser in axialer Richtung. 3. Verleimbarkeit (Zugscherfestigkeit verleimter Prueflinge). Die Jahrringbreiten wurden bei allen Versuchsbaeumen in 3 Hoehen (2 m, 7 m und 12 m) erhoben und im Abschnitt Material sowie in einigen Teiluntersuchungen (Tracheidenlaenge, Zellwandanteil, Durchlaessigkeit, Verleimbarkeit) ausgewertet. Die Auswertungen der Teiluntersuchungen erfolgten stets an Mittelwerten (Ausnahme: Splintholzmerkmale), denn die Einzelwerte aus der gleichen Position eines Baumes mussten als voneinander abhaengige Wiederholungen angesehen werden. Die Stichproben aus verschiedenen Baumhoehen oder unterschiedlichen Positionen am Baumradius wurden ...