In Altbuchenbeständen des stadtnahen Flysch- bzw. Kalk-Wienerwaldes wurde der Einfluss von Luftimmissionen auf physikalisch-chemische und mineralogische Zustandsänderungen des Bodens durch einen Vergleich zwischen dem stark immissionsbelasteten Stammablauf- mit dem "normalen" Zwischenstammbodenbereich untersucht. Es kommt im Stammablaufbereich infolge saurer chemischer Verwitterung zu einer Vermehrung von Feinmaterial und zu einer Veränderung der Mikromorphologie, besonders der Porenverteilung und der Beschaffenheit der Aggregatoberflächen. Der Stammablaufbereich, dessen Acidität im Vergleich zum Zwischenstammbereich um ca. 2 pH-Einheiten niedriger liegt, weist sehr hohe Gehalte an Ct, St und Nt und ist stark mit Schwermetallen belastet. Der Austauscherkomplex weist im S-Bereich eine extreme Basenarmut bzw. eine Al-Saettigung von 50-80% der KAKeff auf. Diese starke Versauerung infolge Protonisierung wird vorwiegend durch Freisetzung von Hydroxy-Al aus den Zwischenschichten der Tonminerale abgepuffert. Es wurde der Al-/Fe-Pufferbereich erreicht, während der Zwischenstammbereich noch im Silicat-/Austauscher-Pufferbereich liegt, vgl. Ulrich, 1985. Die extreme Verwitterungsintensität im Stammablaufbereich, die unter natürlichen ökologischen Bedingungen nicht erreicht wird, führte nachweisbar zu irreversiblen chemischen und mineralogischen Zustandsänderungen, die sich in einer Akkumulation pedogener Oxide und in einer Verringerung der Schichtladung aufweitbarer Tonminerale unter Freisetzung von Eisen und vermutlich auch von Silicium aus dem Gitter Primaer- und Sekundaerminerale äußert. Es wurde mit einer einfachen Methode versucht, Schichtladungsunterschiede zu verifizieren, wobei auch versucht wurde, das Verhalten von Wechsellagerungsmineralen mit n-Alkylammoniumionen zu beschreiben.