Die vorliegende Arbeit behandelt die Beziehung zwischen der Vegetation und kleinraeumig wechselnden Umweltbedingungen. Dazu wurden auf drei Gelaendeerhebungen der naeheren Umgebung Goettingens, der Ratsburg, der Lengder Burg und dem Eibenwald, forstortsgeschichtliche, vegetationskundliche und synoekologische Untersuchungen durchgefuehrt. Aus Waldbeschreibungen und Betriebswerken des 18. und 19. Jahrhunderts geht eine erhebliche Walddevastation auf den Untersuchungsflaechen hervor. Besonders unguenstig war der Waldzustand in wind- und sonnenexponierten Hanglagen. In diesen Bereichen wurde die Vegetation abschnittsweise als vergraste Bloesse beschrieben. Die damalige mittelwaldartige Bewirtschaftung auf den Flaechen war durch kurze Umtriebszeiten im Unterholz und eine geringe Vorratshaltung im Oberholz gekennzeichet. Mit einer Zeitreihe von Vegetationsaufnahmen aus den Jahren 1927, 1951, 1971 und eigenen Aufnahmen von 1990 wird die Eignung der Bodenvegetation als Indikator fuer Veraenderungen der Bestandesstruktur dargestellt. Der ertragskundliche Vergleich einer in den Jahren 1978 und 1990 aufgenommenen Flaeche - gelegen in einer ehemals als stark devastiert beschriebenen Hanglage - zeigt die Revitalisierung der Baumschicht. Die konkurrenzstaerkste Baumart ist die Buche, die derzeit schutzwuerdige Mischbaumarten wie die Elsbeere verdraengt. Durch die Zusammenfuehrung der Ergebnisse der vegetationskundlichen und der ertragskundlichen Untersuchungen wird nachgewiesen, dass sich aufgrund der Revitalisierung der Baumschicht die Konkurrenzverhaeltnisse in der Krautschicht verschieben. Warmzeitliche, haeufig stark gefaehrdete Reliktpflanzen, die von waldfeindlichen Refugialstandorten aus in ehemals stark degradierte Hangbereiche eingewandert sind, werden sukzessive aus der Waldbodenvegetation herausgedunkelt. Auf den Untersuchungsflaechen wurden die aktuelle Vegetation aufgenommen, die verschiedenen Vegetationseinheiten beschrieben und die raeumliche Verteilung der einzelnen Pflanzengesellschaften kartiert. Der groesste Teil der Flaechen wird von klimatisch bedingten Buchenwaeldern eingenommen. Diese Waelder weisen eine weitgehend von der Gelaendeausformung determinierte charakteristische Zonierung unterschiedlicher Gesellschaften auf. In den uebrigen Pflanzengesellschaften, denen das Zuruecktreten der Buche gemein ist, wirken spezielle, die klimazonale Vegetationsbindung ueberlagernde Faktorenkomplexe auf die Vegetation. Die durchgefuehrten synoekologischen Untersuchungen zur Quantifizierung pflanzenwirksamer Umweltfaktoren unterteilen sich in messende und modellierende Erhebungen. Durch Messung wurden klimatische und bodenchemische Daten ermittelt. Modelliert wurde die reliefbedingte Variation von Parametern, die den Strahlungs-, Energie- und Wasserhaushalt beeinflussen. Bei den Klimamessungen wurden zwei mobile Computer- Aufnahmesysteme verwend..
113.4 (Geländeform. Topographie) 181.2 (Beziehungen zum Klima. Akklimatisation. [Siehe vorzugsweise Untertitel von 4; Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt siehe 181.45]) 182.55 (Beeinflussung der (abiotischen) Standortsfaktoren als Versuchsmethode) 182.1 (Paläoökologie. Paläobotanik. Vegetationsgeschichte. Pollenanalyse [Siehe auch 561.24Variationen und Tendenzen. Jahrringchronologie]) 902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen]) 188 (Waldgesellschaften) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)