Eiablage, Larvenfrass und Diapauseverhalten der "Gespinstblattwespe" Acantholyda erythrocephala sowie der "Buschhornblattwespen" Neodiprion sertifer. Diprion similis und Diprion pini sowie Gilpinia socia wurden unter Freilandzuchtbedingungen in Brixen (550m) untersucht und mit Freilandgegebenheiten in Südtirol verglichen. Bei Acantholyda erythrocephala erfolgte das Schlüpfen der Wespen im Frühjahr, unabhängig von den jeweiligen Herkünften, in Funktion zur klimatischen Situation am Überwinterungsort der Pronymphen. Nymphenentwicklung und Überliegerverhalten scheinen bei dieser Art, ähnlich wie bei anderen Pamphiliiden, durch die Bodentemperatur bestimmt zu werden und nicht durch die Photoperiode; die Generationsfrage erscheint daher stark klima- bzw. witterungsabhängig, nur bedingt ortsgebunden. Nach höhenlagenmässig unterschiedlich langer sommerlicher Eonymphendiapause, die wie bei der Kurztagsart Neodiprion sertifer bei niederen Temperaturen am kürzesten ist, wird die Pronymphenbildung erst Ende September abgeschlossen (Pr4- Puppenaugen), ausgenommen überliegende Eonymphen. Die Imagines zeigen eine gewisse Ortstreue und bevorzugen zur Eiablage jene meist jüngeren Kiefern (Zirben, Latschen), in deren Nähe sie im Boden als Eo- oder Pronymphen überwintert hatten. Wespenschlüpfen und Eiablage der "Kurztagsart" Neodiprion sertifer im Herbst (Okt./Nov.) wurden näher untersucht: das Schlüpfen der Wespen erfolgt ab 14 Grad C Lufttemperatur, die Eiablage normalerweise bei 12-16 Grad C aber auch noch bei 6-10 Grad C. Die Wespen sind kälteresistent und überleben auch Nachtfrosttemperaturen von -1 bis - 4 Grad C. Die Neodiprion sertifer-Weibchen zeigen bei der Eiablage an den Kieferntrieben ein sehr ortstreues Verhalten; die Eier werden in die Nadeln von Pinus silvestris, Pinus nigra austriaca, Pinus mugo und Pinus uncinata abgelegt, nur ausnahmsweise auch an Pinus cembra. Der Zeitpunkt des Eischlüpfens im Frühjahr hängt von den klimatischen Bedingungen am Überwinterungsort ab: je wärmer die Standortstemperatur (auch in gleicher Höhenlage), desto eher setzt das Eischlüpfen ein (in sonnigeren Lagen bereits ab Ende März). Entsprechend variabel ist dann auch der Zeitpunkt der Kokonbildung; er erfolgt in Höhenlagen von 550-750m zwischen Anfang/Mitte Mai und Ende Juni/Anfang Juli. Die Generations- und Diapauseverhältnisse der beiden "Langtagsarten" Diprion similis und Diprion pini werden erörtert und miteinander verglichen. Diprion similis ist aufgrund ihrer frühen Hauptflugzeit und raschen Entwicklung in Südtirol in der Regel bivoltin (Diprion pini hingegen univoltin); in tieferen Lagen um 550m kann es sogar zu einer partiellen 3. Generation kommen. Aus den Larven der 1. Hauptflugwelle von Ende April bis Ende Mai entsteht in Subitanentwicklung (ca. 95%) eine 2. Generation im Juni/Juli und aus deren ersten Schlüpfwelle (W1) eine partielle 3. Generation Anfang August. Die nach Anfang/Mitte August (Beginn des Kurztages) gebildeten Kokons (d.h. spaete der 2. Generation, sowie die der 3. Generation) schlüpfen nicht mehr und überwintern. Fraktionierte Zuchtkontrollen von 1196 Überwinterungskokons 1993/94 ergaben, dass die zuletzt (Ende Sept. - Ende Okt.) gebildeten Kokons der 3. Generation 1993 im Folgejahr 1994 bei der 1. Frühjahrsflugwelle als erste und mit der höchsten Schlüpfquote (88%) schlüpfen, jene der 2. Generation hingegen nur zu 56%. Diese stärkere Überliegertendenz von Aug./Sept.-Kokons der 2. Generation gegenüber den späteren Sept./Okt.-Kokons der 3. Generation ist im zunehmenden Kurztagseinfluss bei letzteren (gesamte Larvenentwicklung im Kurztag!) begründet. Dieses Ergebnis einer stark verminderten Überliegerrate von Späteinspinnern im Herbst, gegenüber Früheinspinnern im Sommer, wird erörtert und mit analogen Gegebenheiten bei Diprion pini verglichen.
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)]) 151 (Lebensweise, Autökologie, Gewohnheiten, Anpassungsfähigkeit) 145.7x21 (Hymenoptera) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) [450.323] (Südtirol)