Mittels mehrjähriger in situ Untersuchungen zur Methanbildung und Methanemission sowie durch Laboruntersuchungen zu den wichtigsten prozeßsteuernden Größen konnten die Methanflüsse für verschiedene Feuchtgebiete (Marsch, Moor, Tundra, Reisanbau) bestimmt werden. Die wesentlichen Ergebnisse sind: 1. Das selbstentwickelte Glocken- und Haubensystem ist zur Erfassung der in situ gebildeten und emittierten Methanmengen gut geeignet. Aus der Differenz der gebildeten und emittierten Methanmengen errechnet sich die in situ oxidierte CH4-Menge. Sie beträgt ca. 50-60% für die untersuchten Flußmarschen. 2. Die wirksame Periode mit Methanbildung umfaßt 365 Tage. Sie ist unterteilt in eine Sommersaison mit hohen Werten von ca. Ø 158 mg CH4 *m-¬ *d-Ü und in eine Winterperiode mit niedrigen Werten von Ø 45 mg CH4 *m-¬ *d-Ü für die feuchteren Schilfgürtelflächen (Flußrohmarschen). Im Grünland (Flußkalkmarsch) - mit niedrigeren Grundwasserständen - wird deutlich weniger Methan mit Werten von Ø 33 mg CH4 *m-¬ *d-Ü im Sommer und von Ø 7 mg CH4 *m-¬ *d-Ü im Winter gebildet. 3. Aus den Flußmarsch werden ca. 40-50% des gebildeten Methans in aeroben Oberbodenhorizonten (AhGo; Go) wieder oxidiert, so daß im Schilfgürtel nur Ø 76 mg CH4 *m-¬ *d-Ü im Sommer und nur Ø 17 mg CH4 *m-¬ d-Ü im Winter emittiert werden. Aus dem Grünlandstandort entweichen nur Ø 20 mg CH4 *m-¬ *d-Ü im Sommer und Ø 5 mg CH4 *m-¬ *d-Ü im Winter. 4. Die Tatsache, daß die prozentuale Emission im Verhältnis zur gebildeten Menge im Winter höher ist, wird als Folge einer verringerten winterlichen Methanoxidation gewertet. Die methanotrophen Bakterien werden stärker durch die niedrigen Temperaturen der oberen Bodenzonen beeinflußt und sind offensichtlich schlechter an tiefe Oberbodentemperaturen im Winter angepaßt als die methanogenen Mikroorganismen. 5. Die Temperatur, die Bodenfeuchte bzw. der Brundwasserstand stellen die wichtigsten Steuerungsgrößen der Methanflüsse an den Marschentstandorten dar. Die Temperatur steuert die Saisonalität der Methanbildung. Ihr positiver Einfluß auf die Methanbildung wird durch die tide- und grundwasserbedingten Bodenfeuchtigkeitsabnahmen überprägt. Die Varianzanalyse zeigt den direkten Einfluß des Grundwasserstandes auf die Methanemission: Je größrer die Grundwasseränderung, desto stärker ist auch die Änderung der Emissionsrate. Der Grundwasserstand beeinflußt die Mächtigkeit der Zone, in der Methan zum einen gebildet und zum anderen oxidiert wird.