Die schon jetzt bestehende Vielfalt an Projekten (mehr als 350) und die Bereitschaft oesterreichischer Wissenschaftler zur Kooperation sind erfreuliche Zeichen einer aktiven Forschergemeinschaft. So gaben 57% der Befragten an, Kooperationen auf internationaler Ebene aufgebaut zu haben. Heimische Wissenschaftler kooperieren v.a. auf europaeischer Ebene und mit Laendern der tropischen uns subtropischen Zone. Die Ergebnisse der Befragung lassen aber auch Nachholbedarf erkennen. Die Biodiversitaetsforschungs- Diskussion ist in vielen Laendern schon weiter gediehen als in Oesterreich. Auch die Publikationstaetigkeit oesterreichischer Wissenschaftler in internationalen Fachzeitschriften zum Thema Biodiversitaet ist eher gering. Dies ist auch dadurch erklaerbar, dass sich viele heimische Wissenschaftler mehr den klassischen Disziplinen (wie z.B. Systematikoder Arealkunde) verpflichtet fuehlen, obwohl ihre Ergebnisse fuer die Biodiversitaetsforschung von grosser Relevanz waeren. In Oesterreich bestehen Defizite im Grundlagenbereich v.a. in der unzureichenden Erfassung und Kartierung wirbelloser Tiere und der Pilze. Insbesonfere waere eine Vereinheitlichung der Vorgangsweise fuer die grosse Gruppe der Insekten begruessenswert. Insekten sind von grosser land- und forstwirtschaftlicher Relevanz und eignen sich als ausgezeichnete Indikatorengruppen fuer angewandte Fragestellungen und Forschungen. Die naturwissenschaftlichen Fragestellungen dominieren im vorliegenden Forschungskatalog. Dies mag mit der Tatsache zusammenhaengen, dass sich die wenigen angeschriebenen Wissenschaftler im Bereich der Sozialwissenschaften nicht angesprochen fuehlten bzw. dass diese bisher noch nicht in diesem Gebiet taetig sind. Nachholbedarf besteht sicherlich auch noch in einer verstaerkten interdisziplinaeren Zusammenarbeit. Gemeinsame Forschungsprojekte zwischen z.B. naturwissenschaftlichen Faechern und der Soziologie oder der Oekonomie sind nur sehr spaerlich vertreten. Die Initiative des Bundesministeriums fuer Wissenschaft, Verkehr und Kunst (BMWVK) zeigt schon jetzt erste Fruechte. So aeusserten viele Forscher ihr Interesse an einer staerkeren Informations- und Koordinationstaetigkeit des BMWVK zum Theme Biodiversitaetsforschung. Auch ist die Diskussion ueber einzelne Aspekte der Biodiversitaetsforschung verstaerkt in Gang gekommen. Daher plant die Koordinationsgruppe Biodiversitaet des BMWVK fuer Herbst und Winter 1996/97 die Durchfuehrung zweier Workshops auf nationaler Ebene und in einem zweiten Schritt eine Tagung mit internationaler Beteiligung. Ausserdem wird die von der Koordinationsgruppe eingerichtete Datenbank weiter betreut und bei Interesse zur Verfuegung gestellt.