Naturschutz lohnt sich! Mit einem umfassenden Einsatz von Naturschutz-Massnahmen könnte ein grosser Teil der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten erhalten oder gefördert werden. Für ein 3.354 km2 grossen Testgebiet in der Nordschweiz (Kantone Aargau, Schaffhausen und Zürich) wurden Angaben über Förderungsmassnahmen und Bestandesentwicklung von 213 gefährdeten Tierarten (Wirbeltiere und Insekten) und 641 gefährdeten Pflanzenarten, die alle auf den Roten Listen sind, zusammengestellt. Für die Darstellung des Erfolges des Naturschutzes wurde ein neues Instrument entwickelt: die "Blauen Listen, Verzeichnisse von Rote-Liste-Arten, die durch Natur- und Umweltschutztechniken mindestens lokal erfolgreich erhalten oder gefördert worden sind". Im Testgebiet umfassen die Blauen Listen etwa 50% der untersuchten Arten. Für weitere etwa 30% sind Techniken fuer die Erhaltung oder Förderung bekannt, aber noch nicht angewandt worden. Die Techniken müssten in grösserem Ausmass eingesetzt, um den im Testgebiet immer noch starken Artenrückgang aufzuhalten. Dafür wird ein detaillierter Handlungsappell formuliert. Ausserdem enthält die Studie Hinweise für die zukünftige Entwicklung der Blauen Listen: Erweiterung auf andere Artengruppen und Regionen, periodische Aktualisierung, Herausgabe durch offizielle Naturschutz-Institutionen. Als Ergänzung zu den Roten Listen, die den alamierenden Artenschwund dokumentieren, sollen die Blauen Listen Erfolge und konkrete Einsatzmöglichkeiten aufzeigen, also positive Informationen vermitteln und dadurch vermehrt für den Schutz der Natur motivieren.
907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.) 907.13 (Schutz von Wild und Vögeln, Schutzgebiete usw.) 136.6 (Gefährdete Tiere [vgl. auch 907.13]) 166.6 (Gefährdete Pflanzen [vgl. auch 907.12]) [494] (Schweiz)