Im Rahmen der Waldschadens-Forschung am Schwerpunktstandort "Kalkalpen" der PBWU wurden grosse finanzielle und wissenschaftliche Anstrengungen unternommen, um eindeutige Begruendungen fuer die beobachteten Schadbilder geben zu koennen. Ein Einfluss der klassischen Luftschadstoffe NOx und SO2 auf die Fichten im Alpenraum kann aufgrund der meist geringen Quellstaerke ausgeschlossen werden. So liegt es nahe, dass Photooxidantien und ihre Vorlaeufer, meist organische Molekuele, via Ferntransport in die Alpentaeler gelangen. Dabei koennen sowohl anthropogen emittierte kurzlebige organische Schadstoffe und aus ihnen photochemisch gebildete Oxidantien als auch langlebige halogenierte Kohlenwasserstoffe anthropogenen Ursprungs auf Pflanzenoberflaechen und dem Boden deponiert werden. Darueberhinaus koennen sie auch auf ober- und unterirdische Pflanzenteile als Stressoren wirken. Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse von Untersuchungen zur Deposition, Aufnahme und Entgiftung von chlorierten Kohlenwasserstoffen in Fichten zusammen und belegt die moegliche Beteiligung dieser Substanzen an der Entstehung des Symptomkreises der "neuartigen Waldschaeden".