Die Strahlung der Sonne beeinflusst viele Vorgaenge, die auf der Erde ablaufen. Fuer die Untersuchung dieser Vorgaenge, ist die Bestimmung von Bestrahlungsstaerken, die durch die Sonne hervorgerufen werden, von grundlegender Bedeutung. Messgeraete fuer diesen Zweck werden Radiometer genannt. Diese Geraete weisen teilweise eine erhebliche Messunsicherheit auf, die zu einem grossen Teil von ihren Eingangsoptiken hervorgerufen wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, Eingangsoptiken genau zu charakterisieren. In dieser Arbeit wird deshalb der Einfluss von Diffusoren auf die Bestimmung von Bestrahlungsstaerken untersucht. Ein Diffusor ist eine moegliche Eingangsoptik und besteht aus einer Streuscheibe, die gewoehnlich aus Quarz oder Teflon gefertigt ist. Radiometer sollten einfallende strahlung gemaess dem "Lambert'schen cosinus-Gesetz" bewerten. Dieses Gesetz besagt, dass die Bestrahlungsstaerke, die von einer Lichtquelle auf einer Flaeche erzeugt wird, mit dem cosinus des Winkels zwischen der Einfallsrichtung der Strahlung und der Flaechennormalen variiert. Reale Messgeraete weichen von diesem Gesetz haeufig stark ab. Diese Abweichung wird als "cosinus-Fehler" bezeichnet. Die Untersuchung des Anteils von Diffusor-Eigenschaften an diesem Fehler ist ein zentraler Bestandteil dieser Arbeit. Fuer die Analyse dieser Eigenschaften wurde ein Spektralradiometer, mit dem es moeglich ist, Bestrahlungsstaerken spektral aufgeloest zu messen, neu aufgebaut. Dieses Radiometer besteht aus einer Eingangsoptik, einem Doppelmonochromator, einem Photomultiplier und der noetigen Elektronik zur Steuerung und Datenaufnahme. Die zum Betrieb noetige Software wurde nach den gleichen Prinzipien programmiert, die einem bereits bestehenden System, das in (34) von Gunther Seckmeyer beschrieben wird, zugrunde liegen. Das Radiometer wurde mit verschiedenen Diffusoren betrieben und sein Verhalten in Abhaengigkeit vom verwendeten Diffusor, vom Einfallswinkel der Strahlung, von der Wellenlaenge und von verschiedenen aeusseren Parametern untersucht. Um diese Untersuchungen durchfuehren zu koennen, wurde im Rahmen dieser Arbeit ein Kalibrierlabor eingerichtet. In diesem Labor wurde eine Vorrichtung installiert, mit deren Hilfe die Abhaengigkeit des Radiometersignals von der Richtung der einfallenden Strahlung bestimmt werden konnte. Durch eine Laserjustierung konnte bei diesen Messungen eine hohe Genauigkeit und eine gute Reproduzierbarkeit erreicht werden. Die Justierung und die Analyse der Auswirkung moeglicher Justierfehler wird detailliert beschrieben. Als Strahlungsquelle diente eine 1000 Watt Halogenlampe, die man mit einem computergesteuerten Netzteil bei einer sehr konstanten Stromstaerke von 8 plus minus 0.001 Ampere betreiben konnte. Von den eigentlichen Messungen der Diffusor-Eigenschaften wurde gezeigt, dass Streulicht, also unerwuenschte Strahlung, die mittelbar von der Lampe auf den Diffusor fallen kann, diese Messungen nicht verfaelscht. Die wichtigsten Experimente dieser Arbeit bestanden aus der Vermessung von sechs verschieden Diffusoren, die zu diesem Zweck direkt vor dem Eingangsschlitz des Monochromators montiert waren. Zusaetzlich wurde eine Anordnung untersucht, bei der die Diffusoren durch einen Quarzlichtleiter mit dem Monochromator verbunden waren. Fuer die verschiedenen Diffusoren wurde die Abhaengigkeit des Radiometersignals von der Wellenlaenge und dem Einfallswinkel der Strahlung bestimmt. Dazu wurde das Radiometer in 5 Grad-Schritten von -90 Grad bis +90 Grad gedreht und bei jedem Schritt ein Spektrum zwischen 270 und 600 nm aufgenommen. Mit Hilfe dieser Spektren wurden analytische Funktionen berechnet, mit denen die Winkelabhaengigkeit des Radiometers beschrieben werden kann. Bei der Auswertung dieser Funktionen zeigte sich, dass von den sechs untersuchten Diffusoren fuenf fuer Messungen von Bestrahlungsstaerken geeignet sind. Keiner dieser fuenf Diffusoren erfuellt jedoch das Lambert'sche cosinus- Gesetz exakt: Zwei weiche...