Nach allgemeiner Auffassung stehen die neuartigen Waldschaeden mit Immissionseinwirkung verschiedener Luftverunreinigungskomponenten in Zusammenhang, die entweder direkt auf die oberirdischen Pflanzenteile, oder indirekt auf Wurzeln und Boden wirken koennen. Die Landesanstalt fuer Immissionsschutz (LIS) hat sich besonders der Aufklaerung des ersten Pfades gewidmet. In ueber 10.000 Einzelanalysen von Nadelproben gesunder und erkrankter Baeume, die dem Typ der "montanen Vergilbung" zugerechnet werden muessen, konnte eine direkte Einwirkung primaerer Luftverunreinigungenskomponenten einschliesslich Schwermetallen wie Cadmium, Blei, Chrom, Nickel, Zink oder Arsen nicht nachgewiesen werden. Auch bezueglich der Biotoxizitaet von Schwebestaeuben liess sich kein Unterschied zwischen industriellem Ballungsraum und industriefernem Waldschadensgebiet feststellen. Art und Umfang der Schaeden scheinen stattdessen in erster Linie auf akutem Naehrstoffmangel an Magnesium und zum Teil auch Zink zu beruhen. Andererseits wurde festgestellt, dass gerade Ozon im Gegensatz zu den anderen Luftschadstoffen in den jauptsaechlich in Mittelgebirgslagen anzutreffenden Waldschadensgebieten in deutlich hoeherer Konzentrastion auftritt als in den weniger geschaedigten industriellen Ballungsgebieten an Rhein und Ruhr. Dies war Anlass, Begasungsversuche mit Ozon unter kontrollierten und freilandnahen Bedingungen an den hauptsaechlich betroffenen Nadel- und Laubbaeumen durchzufuehren. Es konnte festgestellt werden, dass in Kurzzeitversuchen Laubgehoelze deutlich empfindlicher reagieren als Nadelgehoelze, wobei sich vor allem mit Bezug auf aeusserlich sichtbare Nadel- bzw. Blattschaedigungen die folgende Resistenzreihe ergab: Fagus sylvatica - Quercus robur - Acer platanoides - Pinus nigra - Pinus strobus - Picea abies - Abies alba. Ozon in Konzentrationen von 150-250 .g m- 3 fuehrte zu sichtbaren Schaeden, einer Reduktion des Chlorophyllgehaltes und der Photosynthese nach ca. 20taegiger kontinuierlicher Begasung bei Buche und Ahorn. Aehnliche Wirkungen liessen sich an Fichten nur feststellen, wenn die Ozonkonzentration deutlich ueber 200 .g m-3 lag. Ferner waren der Magnesium- und Nitratgehalt der Nadeln in verschiedenen Versuchen durch die Ozonbehandlung erhoeht. Langzeitwirkungen in Form eines veraenderten Wachstums konnten allerdings - selbst bei Begasungen mit 200 .g m-3 ueber annaehernd ein Jahr - nicht nachgewiesen werden. Die Ozonwirkung wird durch hohe Lichtintensitaet und relative Luftfeuchte, niedrige Naehrstoffgehalte des Bodens sowie eine geringe Bodenfeuchte erhoeht. Die kombinierte Einwirkung von Ozon und saurem Nebel/Regen fuehrte bei Fichten zu einem verstaerkten Naehrstoffverlust verschiedener Kationen, u.a. an Magnesium, Kalzium und Mangan. Die ausgewaschene Menge stieg mit der Ozondosis, H+-Ionenkonzentration des Nebels, einer schlechten allgemeinen ......