Fichtennadeln sind an ihrer Oberfläche als Schutz vor Umwelteinflüssen und übermäßiger Verdunstung von einer Wachsschicht überzogen. Diese sog. Epicuticularwachse sind insbesondere im Spaltöffnungsbereich durch eine sehr feinmaschige und sensible Mikrostruktur gekennzeichnet. Luftschadstoffe und luftgetragene Stäube können die Wachsstrukturen und in weiteren Folgen einen frühzeitigen NAdelverlust herbeiführen. Die rasterelektronenmikroskopische Untersuchung von Fichtennadeln hinsichtlich Wachsqualität, Staub- und Epibiontenbelegung (pflanzliche und tierische Mikroorganismen) nach dem am Umweltbundesamt entwickelten quantitativen Beurteilungsverfahren eignet sich besonders zur Früherkennung von Schadstoffeinflüssen und wird deshalb bereits seit längerem als Bioindikationsmethode angewendet. Die genannten mikromorphologischen Charakteristika von Fichtennadeln werden auch unter dem Begriff "Nadeloberflächenparameter" zusammengefaßt. In der vorliegenden Untersuchung wurde besonders Augenmerk auf das Vorkommen von Fligaschepartikeln auf den Nadeloberflächen gelegt und eine semi-quantitative Auswertung der am häufigsten vorkommenden Partikeltypen vorgenommen. Partikelmission sind vorwiegend anthropogen bedingt und entstehende in erster Linie bei verschiedenen Verbrennungsprozessen (Straßenverkehr, Kleinfeuerungsanlagen, kalorische Kraftwerke , Abfallverbrennungsanlagen, Stahlindustrie,...). Partikel finden sich in allen Umweltkompartimenten werden auch in Waldökosysteme eingetragen und können daher auch auf Fichtennadeloberflächen nachgewiesen werden. Sie lassen sich anhand ihrer Morphologie, ihrer Größe und ihrer chemischen Zusammensetzung mittels analytischer Elektronenmikroskopie identifiziert. Basierend auf diesen Kriterien ist in manchen Fällen auch eine quellenspezifische Zuordnung möglich. Neben den Nadeloberflächenparametern (Wachsqualität, Staub- und Epibiontenbelegung) stellen die Elementengehalte von Fichtennadeln eine wesentliche Grundlage zur Charakterisierung des Ernährungszustandes der Bäume an Untersuchungsstandorten bzw. bei einzelnen Elementen zur Beurteilung der Immissionssituation dar. Für alle Standorte der vorliegenden Studie gilt, dass ausschließlich Nadeln des jeweils 1. Nadeljahrganges 1997 untersucht wurden.
164.5--016.4 (Blätter. Blattspreite. Blattstiel. Blattnarbe. Blattgrund. Nadeln. Besondere Prüfungstechniken) 160.201 (Blätter und Nadeln) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) [436] (Österreich)