Forstliche Biomasseproduktion im Kurzumtrieb : Abschlussbericht des Forschungsprojektes P/2/24 - "Versuche für die Produktion forstlicher Biomasse-Kurzumtriebversuche"

Wien

1997

29 S.

6 Lit. Ang.

Bandaufführung

65894

In diesem Bericht wurden die Versuchsflächenergebnisse über die Biomasseproduktion raschwüchsiger Pappel- und Weidensorten in kurzen Umtriebszeiten dokumentiert. Aufgrund dieser Ergebnisse koennen folgende Aussagen als ausreichend abgesichert getroffen werden: - Auf den Biomasse- Versuchsflaechen der FBVA haben sich je nach Klimaregion nachstehend angefuehrte Sorten gut bewaehrt, sodass sie fuer einen Anbau im Kurzumtrieb empfohlen werden koennen. - Amerikanische Schwarzpappelsorten schneiden im Kurzumtrieb meist erheblich schlechter ab als gelenkte Kreuzungen aus der Balsampappelsektion und koennen nur in Ausnahmefaellen das Leistungsniveau gutwuechsiger Balsampappelklone erzielen. - Strauchweiden liefern in extrem kurzen Umtriebszeiten die hoechsten Ertraege, wogegen Baumweiden und Pappeln ihr Zuwachsmaximum erst spaeter erreichen. - Im Versuch Poysbrunn wurde nachgewiesen, dass gute Baumweidenklone durchaus in der Lage sind, unter optimalen Standortsverhaeltnissen gerade im Kurzumtrieb beachtliche Ertraege an Biomasse zu liefern. - Der Versuch Koppl bestaetigt die bisherigen Erfahrungen, dass Hoechstertraege im Energieholzanbau nur auf besten Agrarstandorten zu erzielen sind. Die Anlage von Kurzumtriebsflaechen auf landwirtschaftlichen Grenzertragsboeden ist - rein betriebswirtschaftlich gesehen - nicht vertretbar. - Die Annahme, dass in kurzen Ernteperioden ein Rueckschnitt der 1-jaehrigen Aufwuechse zu hoeheren Rotationsertraegen fuehrt, ist nicht zutreffend. - Im klimatisch kuehleren Uebergangsbereich ist die Biomasseproduktion bei der Pappel im 6-jaehrigen Umtrieb hoeher als in einer 5-jaehrigen Wuchsperiode. Bei der Weide dagegen ist der 5-jaehrige Umtrieb meist ertragreicher als der 6-jaehrige. - Vergleicht man die Balsampappelertraege auf den Versuchsflaechen Marchegg und Weissenbachl - beide liegen im sommerwarmen Osten Oesterreichs - so laesst sich nachweisen, dass 5-jaehrige Aufwuechse im Verband von 2,5 x 0,4m (Weissenbachl) pro Flaecheneinheit ungefaehr die gleiche Menge an Biomasse produzieren wie 10- jaehrige Aufwuechse in einem Verband von 2,5 x 2,0m (Marchegg). Daraus kann man schliessen, dass die Duennholzproduktion mit Balsampappeln in Umtriebszeiten zwischen sechs und zehn Jahren bei einem etwas weiteren Verband (2.000 - 7.000 Stueck/ha) ebenfalls hohe Ertraege liefert sowie zusaetzliche Beerntungskosten einspart und deshalb wirtschaftlicher ist, als eine Produktion in kurzen bzw. extrem kurzen Umtriebszeitraeumen. - Das Versuchsflaechenergebnis Weissenbachl berechtigt zu der Annahme, dass im "sommerwarmen Osten" mit jugendwuechsigen Pappelsorten im 5-jaehrigen Umtrieb eine Biomasseproduktion von 13t Trockensubstanz pro Hektar und Jahr durchaus realistisch ist, was - auf eine Flaeche von 2.000m2 bezogen- einem 5-jaehrigen TS-Ertrag von 13t gleichkommt. Dieser Rohstoff entspricht einem Heizwert von rd. 5.2000l "Heizoel extraleicht" (1 Tonne darrtrockenes Laubholz ist energetisch ca. 400l Heizoel e.l. aequivalent). Die hier erlaeuterten Versuchsergebnisse bestaetigen die Ansicht des BMLF, dass Untersuchungen auf dem Gebiet der Energieholzproduktion im Kurzumtrieb aus volkswirtschaftlicher Sicht sinnvoll sind und deshalb auch in den naechsten Jahren weitergefuehrt werden sollen.