Die vorliegende Arbeit enthaelt eine umfassende Analyse der meteorologischen Verhaeltnisse und ihrer Auswirkungen auf die Immissionsbelastung im Zillertal, gemessen am Talboden (ca. 600m NN) bis ueber 2000m NN. Es zeigt sich, dass das Zillertal ein ausgepraegtes "Eigenleben" mit dem typischen Wechsel von Talein- und Talauswind und - vor allem nachts - stbiler Schichtung besitz. Da infolge des vorgelagerten Inntals ein direkter Luftaustausch mit der Ebene verwehrt ist, kommt der Talauswind waehrend der zweiten Nachthaelfte zum Erliegen, sobald das Inntal mit Kaltduft "aufgefuellt" ist. Ein Einfluss der grossraeumigen Wetterlage ist im Tal kaum erkennbar; schwache Stoerungen und insbesondere Foehn bewirken meist nur, dass die autochthone Luftschicht auf einen geringeren Hoehenbereich ueber Talgrund beschraenkt bleibt. Die Ozonkonzentration ist an den Bergstationen im wesentlichen synoptisch beeinflusst mit relativ hohen Werten an der Rueckseite und relativ niedrigen an der Vorderseite von Hochdruckgebieten. Inwieweit das Ozon den Talboden erreichen kann, ist bestimmt durch die Durchmischung der "freien" Talatmosphaere: Je labiler die Schichtung, desto hoeher die Ozonkonzentration am Talboden. Im Tagesgang treten die hoechsten Werte folglich nachmittags auf. An den Bergstationen wird bei guter Durchmischung hingegen ozonarme Luft aus dem Tal herangefuehrt, weshalb dort tagsueber die Ozonkonzentration niedriger ist als nachts, also ein (schwach ausgepraegter) inverser Tagesgang vorherrscht. Infolge der Naehe zu den Immissionsquellen ist die Immissionskonzentration durch Stickstoffoxide am Talboden am groessten. Hohe Werte treten hier bei stabiler Schichtung auf, insbesondere bei seichten Inversionen, also haeufig bei Suedlagen (Foehn). Relativ niedrige Werte werden bei guter Durchmischung gemessen. Tagsueber ist zudem ein Antransport NOx-reicher Luft aus talabwaerts gelegenen Bereichen (Inntal), nachts einer NOx-armer Luft aus talaufwaerts und von den Haengen her erkennbar. Hohe Werte der NOx- Konzentration morgens und abends sind auf die dann noch bzw. schon wieder stabile Schichtung, aber auch auf Emissionen waehrend der Verkehrsspitze zurueckzufuehren. Diese Emissionen bewirken waehrend der Morgenstunden sogar einen voruebergehenden Abbau der Ozonkonzentration. Die NOx-Messungen an den Haengen zeigen den Einfluss der Hangwindzirkulation, naemlich relativ hohe Konzentrationen bei Hangaufwind. Aufgrund des ausgepraegten " Eigenlebens" des Tals koennen eventuelle ueberregionale Schadstofftransporte anhand der Messungen im Tal selbst nicht nachgewiesen werden.