- Standardsignatur14013
- TitelDie Bestandesstruktur des Bannwaldes "Grubenhau" im Forstbezirk Langenau bei Ulm (Baden-Württemberg) Forstliches Wuchsbezirk Schwäbische Alb Wuchsbezirk 6/02 Lone- und Egau-Alb : Ergebnisse der Forstlichen Grundaufnahmen 1986 und 1997
- Verfasser
- KörperschaftForstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Abteilung Botanik und StandortskundeUniversität Freiburg. Forstwissenschaftliche Fakultät
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr1999
- Seiten55 S.
- Illustrationen8 Lit. Ang.
- MaterialBandaufführung
- Datensatznummer65545
- Quelle
- AbstractIm Jahre 1970 wurde im heutigen Forstbezirk Langenau auf der Lonetal-Flächenalb ein ehemaliger Mittelwald zum Bannwald "Grubenhau" erklärt. In diesem nur 15,8 ha kleinen Bannwald auf einem Dolinenfeld in der Nähe der Ortschaft Niederstotzingen soll beobachtet und dokumentiert werden, wie sich ein durch menschliche Maßnahmen geprägtes Waldbild wieder zu natürlichen Verhältnissen zurückkehrt. Auf wärmebegünstigten Feinlehmstandorten kann davon ausgegangen werden, daß der Wiedereinwanderung der Buche in den Eichenbestand dabei eine wesentliche Rolle zukommt. Dies wird sehr lange Zeiträume in Anspruch nehmen. Nach der im Anhang beigefügten Beschreibung aus dem Jahre 1970 wurde der "Grubenhau" erstmals im Jahre 1986 und zum zweiten Mal im Jahre 1997 nach der standardisierten Methode der "Forstlichen Grundaufnahme" (KÄRCHER et al., 1997) aufgenommen. Die statistische Auswertung dieser beiden Aufnahmen bestätigt klar die bereits vor Ort erkennbare Aufteilung des Bannwaldes in zwei voneinander sehr unterschiedliche Bestände. Nach Aufgabe der regelmäßigen Nutzung als Mittelwald ist das ehemalige Unterholz im südlichen Teil des Bannwaldes in Form zahlreicher äußerst protziger Buchen in das Oberholz eingewachsen und hat dort besonders die Eichen in immer stärkerem Maße bedrängt. Nach einer Phase der intensiven Verdrängung der anderen Baumarten und insbesondere der zwischenständigen Eichen, haben nun die statisch sehr ungünstig gebauten Kronen der Buchen-Protzen begonnen, unter ihrem eigenen Gewicht zusammenzubrechen. Damit wurde eine völlig neue Bestandesdynamik eingeleitet, deren Auswirkungen und möglicher Ablauf diskutiert werden. Durch die Auflichtung des Bestandes wird voraussichtlich die zwischenständige Eiche so lange begünstigt, bis sie von der nächsten Buchengeneration wiederum überwachsen und bedrängt werden wird. Im Jungwuchs dominiert mit rd. 50% die Buche, gefolgt von der Linde (rd. 25%). Der größere nördliche Teil des Bannwalds wird dagegen von einem ca. 85-jährigen Stieleichen-Sandbirken-Baumholz mit Hasel eingenommen, das nach Kahlhieb des vorherigen Mittelwaldes durch Saat begründet worden war. Hier spielt die Buche nur eine völlig untergeordnete Rolle, während die Hasel eine komplette zweite Bestandesschicht aufbaut. Entsprechend seiner Entstehung ist der Bestand sehr homogen. Nachdem die Sandbirke jahrzehntelang sein Bild bestimmt hatte, ist sie nach Erreichen ihrer natürlichen Altersgrenze innerhalb der vergangenen elf Jahre zu großen Teilen ausgefallen. Der lichte Schirm, mit dem sie über den Eichenbestand hinausgeragt hatte, ist heute nur noch auf der der Hauptsturmrichtung abgewandten Ostseite des Bestandes erhalten. Ausgehend von dem jugendlichen Alter und Habitus der Eichen wurde deren innerartlicher Konkurrenzkampf als die wichtigste Triebfeder der zukünftigen Bestandesdynamik erkannt und deren möglicher Ablauf diskutiert. Sofern sich keine größeren Störungen ereignen, wird das Bestandesgefüge voraussichtlich langfristig stabil bleiben, die Dynamik wird durch den Konkurrenzkampf der Eiche bestimmt. Die überalterte Birke wird im kommenden Jahrzehnt wohl zum größten Teil durch Sturmwurf und -bruch ausfallen.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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10004254N | 14013 | Monographie | Verfügbar |
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