Die Arbeit beschreibt Vegetation und Standorte eines der wenig untersuchten Serpentingebiete im Alpenraum und vergleicht sie mit jenen bekannter Serpentingebiete. Die 6 Quadratkilometer Augit-Serpentinzone bei Davos, 47 Grad N/10 Grad E, liegt oestlich der Ophiolithenkette des Alpenzuges. Die bearbeitete Flaeche von 3.5 Quadratkilometer, zwischen 2200-2400 m.ue.M., ist touristisch stark beansprucht. die mittlere Jahrestemperatur auf 2400m betraegt -2 Grad C, waehrend der 4 Vegetationsmonate +4 Grad C, die jaehrliche Niederschlagsmenge 1200mm mit einem Maximum im Sommer. Im Pleistozaen vergletschert, wurde die Gegend seit 15.000 Jahren wieder von Pflanzen besiedelt. Vegetation. Im Vergleich zur Umgebung ist die Vegetation sehr mager, die natuerliche Waldgrenze liegt tiefer, der groesste Teil der Flaeche ist weniger als 1% von Pflanzen bedeckter Rohboden. Seltene dichtere Rasenflaechen liegen in stabilen frischen Muldenlagen, Zwergstrauchheiden auf sonnigen stabilen Haengen auf mehr oder weniger verbrauntem Ranker. (Subalpin folgen Bergfoehrengebuesche und -Waelder auf mehr oder weniger saurer Braunerde.) Physiognomisch liegt die Vegetation auf Karbonat zwischen jene auf Serpentin und Silikat. Der Serpentin beheimatet 128 (davon 100 haeufige) der 327 alpinen Gefaesspflanzen der Region, die Silikate 225 (127) , die Karbonate 187 (143) (Beilage 7). Ohne eigene alpine Art (aber mit 1 subalpinen Art) weist der Serpentin eine eigentuemliche Kombination von Arten der Gegend auf, naemlich 53 Ubiquisten, 46 Silikole, 25 Karbonatikole (4 vorwiegend Serpentinikole). Keine rein alpine Art der Gegend, die auf Silikat wie auf Karbonat gut waechst, fehlt auf Serpentin. 138 Vegetationsaufnahme mit 2 bis 47 Arten wurden nach ihrre floistischen Differenzierung entlang des grossen Gradienten der Vegetations- und Bodenentwicklung geordnet und in folgende 7 Gruppen klassiert: 1 Schutt oberalpine, 2 Schneetaelchen, 3 Halbrasen, 4 Schutt unteralpin, 5 grasige Zwergstrauchheiden, 6 Zwergstrauch-heiden, 7 Rasen. Es gibt eine klare floristische und bodenchemische Schwelle zwischen den Gruppen 1-4 mit spaerlicher und unterbrochener Vegetation und wenigen bemerkenswert steten Arten, und den Gruppen 5-7 mit entwickelter Vegetation, die sich zusaetzlich durch stete Rasen-, Spalier- und Zwergstraucharten unterscheiden. Wenig besiedelte und trockenere Standorte, mit basischem mineralischem Boden, tragen eher eine Karbonatflora; Heiden, Rasen, feuchte Standorte, mit humosem oder schon versauertem Oberhorizont, zeigen ein enges Zusammenleben von basen- und z.T. extrem saeureliebenden Pfanzen (typisch fuer Serpentin). Eine spezifische Verwurzelung in verschiedenen Horizonten und Fraktionen, mit verschiedenen pH und N-Formen, wird angenommen. Die erarbeiteten Vegetationseinheiten koennen keiner beschriebenen pflanzensoziologischen Einheit zugeordnet werden: die einzelnen Art....