Das Regenerationsverhalten von 19 alpinen Pflanzenarten (Tab.1) wurde nach Beschaedigung hauptsaechlich anhand des Rametzuwachses nach Klonierungen auf Individuums- und z.T. auf Populationsstufe untersucht. Zur Beschreibung des Verlaufs der Regeneration und des Potentials sind zehn verschiedene Experimente teilweise im Gewaechshaus, in der Klimakammer und im Feld durchgefuehrt worden (Tab.2). Die raeumlichen Aspekte des Regenerationsverlaufs aeusserten sich folgendermassen: 1. Die Raumbesetzungsstrategie der Pflanzen bewirkte einen hoeheren Rametzuwachs bei Guerilla- als bei Phalanxarten. 2. Eine gegenseitige Unterstuetzung unter verbundenen Ramets in einem Individuum war vorhanden, aber wichtiger scheint die moeglichst rasche physiologische Unabhaengigkeit der einzelnen Ramets gewesen zu sein. 3. Es war nicht in erster Linie das Ausmass der Beschaedigung, sondern eher das Verhaeltnis von ober- zu unterirdischer Biomasse entscheidend fuer einen Regenerationserfolg. 4. Hohe Naehrstoffgaben wurden von den untersuchten Pflanzen nicht genutzt, sondern schaedigten sie im Gegenteil. 5. Aus der unterschiedlichen Groesse von Ramets laesst sich noch nicht auf ein unterschiedliches Regenerationsverhalten schliessen. 6. Unterirdische Teile hatten betraechtlichen Anteil an der Regeneration eines Individuums. 7. Der verfuegbare Wurzelraum duerfte von zweitrangiger Bedeutung fuer das Regenerationsverhalten gewesen sein. 8. Tiefe Temperaturen daempften das regenerative Wachstum allgemein. Die zeitlichen Aspekte des Regenerationsverlaufs aeusserten sich im Einsetzen der Rametbildung oder - sterblichkeit und der Dauer dieses Vorgangs. Er wurde in drei Gruppen aufgeteilt, einer Gruppe mit Ueberkompensation nach Beschaedigung, einer mit einigermassen exakter Kompensation und einer mit Unterkompensation und einer mit Unterkompensation. Diese Einteilung bestaetigte sich gut im Vergleich zwischen den Gewaechshaus- und den Feldversuchen. Die untersuchten Arten liessen sich nicht nach taxonomischen Kriterien einordnen, sondern unterlagen in ihrem Wuchsverhalten den extremen oekologischen Bedingungen. Der Zeitpunkt der Klonierung war entscheidend, es konnte eine saisonale Abhaengigkeit ermittelt werden mit einem Wachstumsoptimum im Fruehling und einem -minimum im Sommer. Auch der Anpflanzungszeitpunkt sollte moeglichst frueh in der Saison gewaehlt werden. Eine genuegend lange Akklimatisationsphase vor der Anpflanzung duerfte einigen Pflanzen Vorteile bringgen. Als Mass fuer das Regenerationspotential diente die Anzahl moeglicher Klonierungen pro Saison. Das Potential wurde sowohl qualitativ wie quantitativ unterschiedlich eingesetzt. Qualitativ trat einerseits eine Umschaltung auf: Nach anfaenglich vegetativem Wachstum folgte Bluetenbildung, was als "entweder-oder"-Strategie bezeichnet wurde. Andererseits konnten beide Prozesse parallel ablaufen und wurden .........